Geoscience Reference
In-Depth Information
Vom konstruktiven Gesichtspunkt her ist dieser Messwehrtyp einfach; es muss
lediglich auf eine wirklich ebene und horizontale Schwellenkrone mit scharfer 90°-
Kante an der Vorderseite geachtet werden.
In Abhängigkeit vom Verhältnis Länge
L
des Wehrkörpers in Fließrichtung und
der Energiehöhe
H
1
(oberstrom) können 4 verschiedene Strömungsregimes für ein
breitkroniges rechteckiges Durchflussmesswehr unterschieden werden:
a) 0,08 ≤
H
1
/
L
:
Nur dann stellen sich parallele Strömungslinien auf der Wehrkrone ein, der Kon-
trollquerschnitt ist eindeutig am Ende des Ausbauquerschnitts lokalisiert und der
Abflussbeiwert
c
Q
konstant.
b)
h
1
/(
h
1
+
p
) ≤ 0,35: gilt als 2. Bedingung für einen konstanten Abflussbeiwert
c
Q,
c)
h
1max
= 2 ·
p
, daraus resultiert d):
d)
L
min
≥ 6 ·
p
als Mindestlänge der horizontalen Wehrkrone.
Die
Durchflussgleichung
für ein breitkroniges Rechteckwehr lautet:
·
(2
/
3
g
)
1
/
2
·
b
·
h
1
3
/
2
Q
=
(2
/
3)
·
µ
·
c
Q
(5.14)
mit
µ
= Überfallbeiwert [-]
c
Q
= Abflussbeiwert [-]
b
= Breite des Wehrbauwerks [m]
h
1
= Überfallhöhe [m].
Für den
Abflussbeiwert
c
Q
wurde durch eingehende experimentelle Untersuchungen
an breitkronigen rechteckigen Wehren ein theoretischer Wert von
(5.15)
=
(1
/
3)
1
/
2
c
Q
abgeleitet. Infolge der zähigkeitsbedingten Ausbildung einer Grenzschicht auf der
Wehrschwelle wird der tatsächliche Abflussbeiwert
c
Q
gegenüber dem rechneri-
schen Wert nach Gl. (5.15) mit zunehmender Wehrlänge
L
noch um einstellige Pro-
zentzahlen abgemindert (Ackers et al.
1978
). Für die praktische Arbeit wurden Gra-
fiken entwickelt, aus denen
c
Q
in Abhängigkeit von der gemessenen Überfallhöhe
und der Länge des Kontrollbauwehrs
L
abgegriffen werden kann (s. Abb.
5.26
).
Der Überfallbeiwert
µ
kann ebenfalls aus einer Grafik (Abb.
5.27
) entnommen
werden in Abhängigkeit der Überfallhöhe und geometrischen Daten des Wehres.
Rechnerisch kann
μ
zusätzlich aus dem Verhältnis der Energiehöhe
H
1
und der
Überfallhöhe
h
1
allgemein bestimmt werden, nach
(5.16)
=
(
H
1
/
h
1
)
3
/
2
,
µ
wobei der Exponent 3/2 die rechteckige Wehrform berücksichtigt.
Search WWH ::
Custom Search