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sungsvermögen R a einer Anlage. Darunter wird das Verhältnis der Differenz der
Messgröße Oberwasserstand h 1 (nämlich Δ h 1 ) zur Differenz der Bestimmungsgröße
Q (nämlich Δ Q ) verstanden:
(5.6)
R a
=
h 1 / Q = tan α.
Das hydraulische Auflösungsvermögen kann als die Steigung der Wasserstand-
Durchflusskurve interpretiert werden. Danach ist R a dann groß, wenn eine kleine
Steigerung des Durchflusses eine große Anhebung der Überfallhöhe bewirkt. Das
hydraulische Auflösungsvermögen steht in engem Zusammenhang zur erreichbaren
Messgenauigkeit; denn je größer R a ist, umso geringer ist der Fehler bei der Bestim-
mung des Durchflusses. Beim Entwurf eines Messbauwerks ist daher im Rahmen
der örtlichen Möglichkeiten stets ein hohes Auflösungsvermögen anzustreben. Für
weitere Details hierzu wird auf Kap. 5.3.12 und Tab. 5.9 verwiesen.
Erstrebenswert ist, die Messstelle so auszurichten, dass sich oberstrom des Ab-
sperrbauwerks eine volle Kontraktion der Strömungsverhältnisse einstellt; dies ist
dann gegeben, wenn im Anströmquerschnitt des Gewässers oberhalb des Messbau-
werks bis zum Überfallquerschnitt eine vollständige Einschnürung der Stromfäden
erreicht wird. Nur unter diesen Bedingungen ist der Abflusswert c Q ausschließlich
vom Öffnungswinkel Θ, z. B. des Dreieckwehres, abhängig. Ansonsten müssen
weitere geometrische Größen berücksichtigt werden.
Der Abflussbeiwert kann nach Untersuchungen von Westrich ( 1980 , 1983 ) als
Qualitätsindikator für Durchflussmessstellen dienen. Eine geringe Streuung des
Abflussbeiwerts deutet demnach sowohl auf eine gute hydraulische und konst-
ruktive Ausbildung des Durchflussmessbauwerks als auch auf gute Durchfluss-
messergebnisse hin (zu Ergebnissen bei verschiedenen Bauwerkstypen s. West-
rich ( 1983 )).
5.3.3 
 Typisierung von Durchflussmessbauwerken
Durchflussmessbauwerke werden nach der Form und Ausgestaltung des Kontroll-
bauwerks und den dort verwendeten Querschnittsformen klassifiziert. Die Durch-
flusskontrolle kann entweder durch Anhebung der Gewässersohle oder durch seit-
liche Einengung des Querschnitts erreicht werden. Es gibt eine Reihe von unter-
schiedlichen Ausformungen, die sich in folgenden Hauptgruppen zusammenfassen
lassen:
I. Durchflussmessbauwerke mit Anhebung der Gewässersohle (Wehre)
1. Scharfkantige Wehre (dreieckig, rechteckig, trapezförmig, kreisförmig, s.
Kap. 5.3.4)
2. Breitkronige Wehre (rundkronig, dreieckig, rechteckig, trapezförmig, s.
Kap. 5.3.5)
3. Schmalkronige Wehre (dreieckig, rechteckig, Sohlschwellen, s. Kap. 5.3.6)
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