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in die die Geschwindigkeitshöhe der Anströmung und damit die Energiehöhe ein-
geht.
Dem steht die von Poleni ( 1717 ) eingeführte empirische Durchflussgleichung
gegenüber, bei der statt der Energiehöhe H 1 vereinfacht die Wassertiefe h 1 genutzt
wird:
Q = 2
· (2 g ) 1 / 2 · h 3 / 2
1
(5.2)
[m 3 / s]
3 µ
mit
μ = Überfallbeiwert.
Die beiden Beiwerte c Q und μ in den Gln. (5.1) bzw. (5.2) sind im allgemeinen Fall
nicht identisch; nur in Fällen, in denen die Geschwindigkeitshöhe v ²/2g im An-
strömbereich sehr viel kleiner als die Überfallhöhe h 1 ist, werden sie gleich. Dies
muss bei den verschiedenen Typen von Durchflussmessbauwerken berücksichtigt
werden; wenn diese Bedingung zutrifft, wird nur ein Beiwert (z. B. bei scharfkanti-
gen Dreieckwehren der Überfallbeiwert μ ) benötigt, ansonsten muss entweder über
das Prinzip der „effektiven Breite“ die Wirkung von seitlichen Einschnürungen und
Stromablösungen näherungsweise berücksichtigt werden (wie z. B. beim scharf-
kantigen Rechteckwehr) oder beide Beiwerte müssen abgeschätzt und eingesetzt
werden (wie z. B. bei breitkronigen Wehren).
Um den Gesamtdurchfluss für beliebig geformte Querschnitte berechnen zu kön-
nen, muss die Breite b 1 des Kontrollquerschnitts eingeführt werden:
Q = 2
(5.3)
· (2 g ) 1 / 2 · h 1 3 / 2 · b 1 [m 3 / s] .
3 µ
Bei b 1 handelt es sich um die tatsächliche lichte Weite, mit der über den durchflos-
senen Querschnitt A 1 für jede gebräuchliche Querschnittsform der Durchfluss mit
der allgemeinen Durchflussgleichung (5.3) ermittelt werden kann.
Mit Gl. (5.3) können somit Wasserstand-Durchflussbeziehungen h 1 -Q für belie-
bige Kontrollquerschnitte aufgestellt werden, wie sie im Folgenden bei den einzel-
nen Wehrformen detailliert vorgestellt sind. Der Abflussbeiwert µ variiert von Bau-
werkstyp zu Bauwerkstyp, ist aber aus unzähligen Messungen i. Allg. sehr genau
bekannt.
Durchflussberechnung  bei  Messbauwerken  unter  Rückstau: Die meisten
Durchflussmessstellen haben Einbauten, die lediglich im Niedrig- bis Mittelwas-
serbereich eine Durchflusskontrolle ausüben. Mit größer werdendem Durchfluss
werden diese Einbauten jedoch vom Unterwasser her eingestaut und verlieren all-
mählich ihre Kontrollfunktion (s. Abb. 5.11 ). Die unterstrom des Bauwerks auftre-
tende Wassertiefe wird vom Gerinne unterhalb des Bauwerks geprägt. Aufgrund der
Querschnitts- und Reibungsverhältnisse wird sich die jeweilige strömende Normal-
abflusstiefe einstellen.
Wenn Rückstau auftritt, dann hat dies zur Folge, dass bei einem gegebenen
Durchfluss der Wasserstand oberhalb des Bauwerks gegenüber dem rückstaufreien
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