Geoscience Reference
In-Depth Information
Abb. 4.122  Luftblasenspur
an der Wasseroberfläche bei
einer Durchflussmessung im
Havelkanal am Pegel Paretz
in Berlin. (Foto: Hydro-Con-
sult, Berlin)
Die an die Wasseroberfläche austretenden Luftblasen sind visuell gut durch
Lichtreflektionen zu erkennen. Ihre Lage kann bei mobilen Messungen entweder
über ein vorgegebenes Raster in einem Formular eingetragen oder mit Hilfe einer
Digitalkamera festgehalten werden. Durch Einbeziehen der Koordinaten des Luft-
einperlsystems kann daraus die Abdrift der verschiedenen Messlotrechten und da-
raus bei bekannter Aufstiegsgeschwindigkeit der Luftblasen der Gesamtdurchfluss
nach Gl. (4.82) direkt bestimmt werden. Geschwemmsel oder Spiegelungen der
Blasen an der Wasseroberfläche können die Ablesung der Blasenabdrift unscharf
bzw. uneindeutig machen, daher werden mehrere unabhängige Messungen und an-
schließende statistische Mittelbildung empfohlen. Abbildung 4.122 zeigt am Bei-
spiel einer Messung das Luftblasenbild.
Anwendungsbereich: Die Durchflussmessung mit aufsteigenden Luftblasen kann
für Gewässer bis ca. 50 m Breite ohne Probleme eingesetzt werden; bei größeren
Breiten kann das Gewässer in mehrere Segmente aufgeteilt werden. Nach Herschy
( 2009 ) wird diese Technik in Großbritannien mit zufriedenstellendem Erfolg ange-
wendet. Sie zeichnet sich gegenüber den übrigen Verfahren der Kap. 4.5 und 4.6
dadurch aus, dass sie
integrierend, d. h. über den Gesamtquerschnitt arbeitet,
ein direktes Verfahren darstellt, das ohne den Umweg über die Fließgeschwin-
digkeit auskommt und daher auch bei sehr kleinen Strömungsgeschwindigkeiten
einsetzbar ist,
die räumliche Verteilung der Geschwindigkeit und des Durchflusses für den
Messenden sichtbar (visuell) und damit optisch leicht kontrollierbar macht,
eine sehr geringe Messdauer erfordert (mehrere Messungen pro Minute),
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