Geoscience Reference
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Momentaninjektion , Messsysteme zur Verfügung, die heute im Wesentlichen dort
eingesetzt werden, wo andere Messverfahren an ihre Grenzen stoßen; sei es im
Hochgebirge, wo alpine Bäche mit hoher Turbulenz und starker Geschiebe- und
Geröllführung Messungen z. B. mit Flügeln nicht erlauben oder in staugeregelten
Flachlandflüssen und Kanälen mit sehr geringen Fließgeschwindigkeiten im Be-
reich von 1 bis 2 cm/s, bei denen die Anlaufgeschwindigkeit vieler Geräte unter-
schritten wird oder der Messfehler exorbitant ansteigt.
In Tab. 4.23 sind ausgewählte Kennwerte der oben aufgeführten integrierenden
Durchflussmessverfahren, die mobil eingesetzt werden können, zusammengestellt,
um bei der Auswahl eines für die jeweilige Fragestellung geeigneten Messsystems
behilflich zu sein.
4.7 
 Weitere Verfahren der mobilen Durchflussmessung
Neben den Verfahren, die über die punkthafte oder integrative Geschwindigkeits-
messung in einem Messquerschnitt (Kap. 4.5 bzw. 4.6) den Durchfluss bestim-
men, gibt es Verfahren, die die Methoden der kontinuierlichen Durchflusserfas-
sung (Kap. 5) mobil einsetzen und so nicht in die oben angeführte Gliederung
passen. Hierbei handelt es sich zum einen um mobile Venturikanäle (Kap. 4.7.1)
und Wehre (Kap. 4.7.2) und zum anderen um den Einsatz aufsteigender Schwim-
mer (Luftblasen u. Ä.), deren Abdrift zur direkten Durchflussbestimmung genutzt
wird.
4.7.1 
 Mobile Venturikanäle
Messprinzip: Hierbei werden Venturikörper so in den Messquerschnitt einge-
bracht, dass das Venturi-Grundprinzip (s. Kap. 5.3.7) zur Wirkung kommt und der
Zufluss einen Fließwechsel vom Strömen zum Schießen erfährt. Dadurch wird
erreicht, dass der Durchfluss allein über Höhenangaben ermittelt werden kann.
Diese Methode eignet sich insbesondere für die Abwassermesstechnik, da da-
durch die verstopfungsanfälligen Druck- und Geschwindigkeitsmessungen umgan-
gen werden können und weil dort, ebenso wie in der Wasserversorgung, geomet-
risch regelmäßige Querschnittsformen wie z. B. Rechteckkanäle oder Rohrleitun-
gen vorkommen, die das Einsetzen der Venturikörper erleichtern.
Venturikörper können in beliebiger Form in den Querschnitt eingebaut werden,
sofern ein Fließwechsel vom Strömen zum Schießen erzielt wird. Es lassen sich
grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Venturikörpern unterscheiden:
a) mittig eingebaute, meist runde Kreiszylinder und
b) seitliche Einschnürungen, wie sie vom klassischen stationären Venturigerinne
bekannt sind.
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