Geoscience Reference
In-Depth Information
flächennahen Schicht mit Hilfe eines Faktors auf den Gesamtquerschnitt hoch-
gerechnet werden nach:
(4.73)
v m
= k · v ,
wobei, ebenso wie bei der Moving Boat-Methode, häufig k = 0,90 gesetzt wird.
Die weitere Berechnung des Durchflusses erfolgt wie in Kap. 4.6.5 behandelt.
Die Anwendung des Verfahrens der horizontalen Integrationsmessung ist
meines Wissens auf China begrenzt, wird dort jedoch bei Einhaltung der dazu
entwickelten Richtlinien erfolgreich eingesetzt.
Zusammenfassend lässt sich für beide Integrationsverfahren festhalten, dass
ihr Hauptvorteil in der beträchtlichen Zeitersparnis liegt; dies kann bei größe-
ren Gewässern und bei instationären Durchflusssituationen (z. B. bei einer Flash
Flood) von entscheidender Bedeutung sein,
die erreichbare Genauigkeit beider Verfahren stark abhängig ist von der Quali-
fikation des Messpersonals und der vorhandenen messtechnischen Ausstattung.
4.6.5 
 Berechnung des Durchflusses über die mittlere 
Querschnittsgeschwindigkeit
Die in den Kap. 4.6.1 bis 4.6.3 vorgestellten integrierenden Messverfahren liefern,
außer dem ADCP-Lotrechtenverfahren, direkt die mittlere Fließgeschwindigkeit
v m für den gesamten Messquerschnitt. Beim Lotrechtenverfahren muss die mitt-
lere Querschnittsgeschwindigkeit vorab nach dem Querschnittsmittenverfahren (s.
Kap. 4.5.13) berechnet werden. Um die Grundgleichung der Durchflussbestimmung
Q = v m · A (Gl. (4.1)) anwenden zu können, muss zusätzlich lediglich die durchflos-
sene Querschnittsfläche A bestimmt werden.
Diese wird über die Breite des Gewässers bei dem während der Messung herr-
schenden Wasserstand und über die Wassertiefe in für den Querschnitt repräsen-
tativen Lotrechten ermittelt. Die Gewässerbreite kann mit Hilfe eines Maßbands,
geodätischen oder laserbasierten Entfernungsmessgeräten, die Tiefe mit Peilstan-
gen oder Echoloten bestimmt werden. Bei wiederkehrenden Messungen an einer
fest installierten Pegelmessstelle steht i. d. R. das Messprofil in ausreichender Ge-
nauigkeit aus früheren Aufmessungen zur Verfügung. Bei sog. Regelprofilen (z. B.
Rechteck, Trapez) wird A aus den Aufmaßen berechnet. Bei unregelmäßigen, mehr
natürlichen Querschnitten kann A als Integral graphisch oder numerisch analog zu
den in Kap. 4.5.13 vorgestellten Verfahren ermittelt werden. Bei heute in der Praxis
allgemein eingesetzter Software zur Erfassung und Auswertung von Durchfluss-
messungen (z. B. Biber, Padua, Software Q) werden diese Werte routinemäßig be-
rechnet und ausgeworfen.
Damit ist die Berechnung des Gesamtdurchflusses eines Querschnitts rein rech-
nerisch nach Gl. (4.1) möglich.
Search WWH ::




Custom Search