Geoscience Reference
In-Depth Information
zeitaufwändig ist, da nur das Plateau des Tracerdurchgangs erfasst werden muss (s.
Abb. 4.104 ).
Dagegen ist bei der Integrationsmethode die Eingabe des Markierungsstoffes
einfach und ohne spezielle Messeinrichtungen möglich, wohingegen die Messtech-
nik zur Erfassung der vollständigen Tracerdurchgangskurve (s. Abb. 4.104 ) auf-
wändiger ist. In Kap. 4.6.3.2 wird dieses Verfahren ausführlich behandelt.
4.6.3.2 
 Tracermethode mit konstanter Einspeisung
Messprinzip: Das Grundprinzip dieser Methode wurde in Kap. 4.6.3 anhand
von Abb. 4.104 vorgestellt. Danach wird an einer Eingabestelle ein Markierungs-
stoff mit konstanter Eingabe q und konstanter Konzentration C 1 so lange eingege-
ben bis an der Probennahmestelle die Konzentration C 2 über einen ausreichenden
Zeitraum und über den gesamten Querschnitt konstant bleibt (Pegelvorschrift,
Anl. D 1991 ).
Da die zugeführte Tracermenge an der Einspeisestelle gleich der Tracermenge an
der Probennahmestelle sein muss, gilt die folgende Beziehung:
(4.62)
Q · C 0
+ q · C 1
=
( Q + q )
· C 2
mit
Q = Durchfluss [m 3 /s]
q = Einspeisungsrate [m 3 /s]
C 0 = Tracerkonzentration im Gewässer vor Einspeisung [mg/m 3 ]
C 1 = Konzentration der Einspeiselösung [mg/m 3 ]
C 2 = Konzentration im Probennahmequerschnitt [mg/m 3 ].
Wenn C 0 , C 1 und C 2 sowie q durch Messungen bekannt sind, kann der Durchfluss
Q berechnet werden nach
(4.63)
Q = q ·
( C 1
C 2 )/( C 2
C 0 )
Wenn C 2 sehr klein ist gegenüber C 1 , was gewöhnlich der Fall ist, und C 0 gegen-
über C 2 vernachlässigt werden kann (d. h. wenn das zu messende Gewässer mit dem
Markierungsstoff nicht vorbelastet ist), vereinfacht sich Gl. (4.63) zu
(4.64)
Q = q · C 1 / C 2 .
Voraussetzung für die Anwendung des Tracerverdünnungsverfahrens zur Durch-
flussmessung ist, dass auf der Durchmischungsstrecke kein Markierungsstoff durch
z. B. Versickerung verloren geht und in die Durchmischungsstrecke keine Zuflüsse
münden, die sich bis zur Messstelle nicht vollständig mit dem Gewässer durch-
mischt haben.
Das Verfahren wurde bereits 1863 erwähnt (Schloesing père 1863 ) und seit den
Arbeiten von A. Boucher u. R. Mellet ( 1910 ) weit verbreitet angewandt.
Search WWH ::




Custom Search