Geoscience Reference
In-Depth Information
Da die Gl. (4.58) bis (4.61) nicht immer zuverlässige Ergebnisse liefern, emp-
fiehlt Hodel ( 1993 ), vorab einen Färbversuch durchzuführen und den Tracerdurch-
gang sowohl im rechten als auch im linken Hauptstrombereich simultan aufzuzeich-
nen. Mehr Details hierzu s. ISO/TR 11565 ( 1993 ).
Messtechnische  Erfassung  der  Tracerkonzentration: Hier gibt es zwei
Möglichkeiten:
a) Direktmessung
der
Tracerkonzentration
vor
Ort
(diskontinuierlich
und
kontinuierlich),
b) indirekte Bestimmung durch Probenahme mit einem automatischen Proben-
sammler vor Ort in einstellbarem Zeitraster und anschließende Analyse in einem
Labor.
Grundsätzlich ist die Direktmessung von Vorteil, da diese vor Ort unmittelbar Mess-
ergebnisse liefert.
Im Folgenden wird die messtechnische Erfassung von Salz- und Fluoreszenz-
tracern vorgestellt:
1. Salzmessung: Hier ist im Gegensatz zu den übrigen (möglichen) chemischen Tra-
cern (s. Abschnitt „Tracerarten“) Direktmessung über die elektrische Leitfähigkeit
möglich. Hierzu stehen handelsübliche Leitfähigkeitsmessgeräte, wie z. B. das LF
91 von WTW, zur Verfügung. Die Sonde des Messgerätes muss an repräsentativer
Stelle im Messquerschnitt positioniert und fixiert werden. Dies kann bei größeren
Gewässern problematisch sein, evtl. sind mehrere Sonden zeitgleich einzusetzen.
Bei großräumigen bzw. länger andauernden Versuchen empfiehlt sich die Spei-
cherung der Messdaten in analoger oder digitaler Form.
Zur Absicherung des Messergebnisse, bzw. wenn in situ-Messgeräte nicht zur
Verfügung stehen, sollten Probennahmen in vorgegebenen Zeitrastern (z. B. stünd-
lich) entweder manuell oder mittels automatischer Dauerprobenehmer (z. B. ISCO)
durchgeführt und die Proben anschließend im Labor mit geeigneten Verfahren ana-
lysiert werden.
2.  Fluoreszenztracermessungen: Zur Direktmessung können batteriebetriebene
tauchbare Feldfluorimeter eingesetzt werden (Abb. 4.103 ). Es handelt sich dabei
um Filterfluorimeter, deren optische Filter auf den jeweiligen Farbstoff eingestellt
werden. So erfolgt beim Einsatz von Amidorhodamin G extra die Anregung breit-
bandig von 350 bis 520 nm; das Messsignal wird bei 585 nm gemessen. Die Mess-
werte werden entweder mit Hilfe eines netzunabhängigen Druckers oder mit einem
digitalen Datensammler registriert.
Die Messgeräte liefern quantitativ sehr gut reproduzierbare Ergebnisse, die Ge-
nauigkeit wird mit ±1,5 % angegeben.
Im Labor werden entnommene Proben spektralfluorimetrisch untersucht, z. B.
mit einem Spektralfluorimeter Perkin-Elmer 3.000, für die Untersuchung von Ami-
dorhodamin G extra-Proben wird mit einer Anregungswellenlänge von 245 nm und
einer Emissionswellenlänge von 552 nm gearbeitet. Zur Berechnung der Tracer-
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