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Tab. 4.17  Eigenschaften von Fluoreszenztracern. (Morgenschweis u. Nusch 1991 )
Lichtempfindlichkeit
Adsorption
Temperatur-
Einfluss
pH-Einfluss
Fluorescein-Na (Uranin)
Stark
Sehr gering
Gering
Stark
Eosin
Sehr stark
Gering
Mäßig
Stark
Amidorhodamin G extra
Gering
Mäßig
Sehr gering
Sehr gering
Rhodamin B
Sehr gering
Stark
Stark
Gering
Rhodamin WT
Gering
Gering
Mäßig
Mäßig
Basenylrot 545
Gering
Mäßig
Mäßig
Gering
Sulforhodamin B (Dua-
synsäurerhodamin B)
(Pontacyl Pink B)
Gering
Gering
Mäßig
Gering
Tabelle 4.17 enthält zusätzlich die für die Verwendung als Tracer wichtigen
Eigenschaften
• Lichtempfindlichkeit, d. h. photochemische Zersetzung,
Adsorption, d. h. Verlustraten durch Abbau und/oder Sorption,
Temperatureinfluss, d. h. Erhöhung des Fluoreszenzsignals pro °Celsius und
pH-Einfluss.
In Abb. 4.102 wird beispielhaft die Temperaturabhängigkeit der Fluoreszenz dar-
gestellt.
Aus Tab. 4.17 lässt sich ableiten, dass Uranin und Eosin erhöht lichtempfindlich
sind und daher als Tracer für Oberflächengewässer nur eingeschränkt geeignet sind.
Die basischen Rhodamin-Farbstoffe wiederum zeigen im Gegensatz zu Uranin und
Eosin eine Tendenz zur Adsorption an Schwebstoffen und dem Gewässerbett, die
für Oberflächengewässer i. d. R. tolerierbar ist, den Einsatz in Lockergesteingrund-
wässern jedoch verbietet (Behrens 1982 ). Der pH-Wert der Gewässer spielt insbe-
sondere bei Rhodamin WT (und hier speziell bei niedrigen pH-Werte) eine große
Rolle. Die Probentemperatur hat, wie Abb. 4.102 auch verdeutlicht, Einfluss auf die
Bestimmung der Konzentration von Fluoreszenztracern. Dieser Prozess ist jedoch
reversibel, d. h. bei der Analyse von Proben im Labor kann dieser Einfluss rückgän-
gig gemacht werden, nicht jedoch bei in situ-Messungen. Weitere Details sind ISO
9555-4 ( 1992 ) zu entnehmen.
Neben diesen chemisch-analytischen Kriterien der Tracerwahl müssen human-
und ökotoxikologische Eigenschaften untersucht bzw. die Unbedenklichkeit des
Einsatzes eines spezifischen Tracers vorab geklärt werden. Hierzu wird auf Abidi
( 1982 ), Morgenschweis u. Nusch ( 1991 ) verwiesen.
Die Auswahl eines Fluoreszenztracers für Messungen in Oberflächengewäs-
sern läuft meist auf einen Kompromiss mit den angegebenen Tracereigenschaften
(Tab. 4.17 ) hinaus. Bisher hat sich Amidorhodamin G Extra als Tracer in Oberflä-
chengewässern gut bewährt (Morgenschweis u. Nusch 1991 ).
Erforderliche  Länge  der  Durchmischungsstrecke: Unabhängig von der Wahl
des Tracers ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Einsatz der Tracer-
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