Geoscience Reference
In-Depth Information
Kontrolle, ob sich der angezeigte Fahrweg über Grund bei einem geschlossenen
Messweg von Ufer zu Ufer über den Querschnitt und zurück zum Startpunkt
schließt oder einen deutlichen stromaufwärts gerichteten Versatz aufweist; letze-
res ist ein Indiz für bewegte Bodenschichten.
Zeigt der gleiche Plot beim Verweilen auf einer festen Position im Gewässer-
querschnitt eine Schiffsbewegung nach Oberstrom, handelt es sich um eine
Messstelle mit bewegter Sohle.
Werden bewegte Schichten an der Gewässersohle festgestellt, können diese bei
AGILA entsprechend berücksichtigt werden oder das Messprofil wird mit einem
separaten Echolot oder DGPS zusätzlich, d. h. unabhängig vom ADCP, gemessen.
Die Software VISEA (s. Abschnitt) „Software zur weitergehenden Auswertung…“
enthält einen Modus, bei dem sich solche Störungen durch doppelte Visualisierung
des Bootswege (bottom track und DGPS-Navigation) leicht erkennen lassen.
b) Suspendierte Sedimente
Wenn an der Gewässersohle eine Schicht suspendierter Sedimente mit hoher
Konzentration vorhanden ist, wird der Übergang zum festen Grund unscharf und
das ADCP findet die Gewässersohle nicht und kann folglich die Wassertiefe über
Grund nicht messen. Abhilfe bietet hier der Einsatz eines externen niederfrequen-
ten Echolots, dessen Ergebnisse in die vorhandene Auswertesoftware eingespeist
werden können. Gleichzeitig kann das ADCP bei schlammiger Gewässersohle
die Geschwindigkeit über Grund nicht erfassen und es muss analog zu Punkt a)
(„Bewegte Gewässersohle“) ein separates DGPS eingesetzt werden. Die Soft-
ware VISEA bietet auch für diese ungünstigen Randbedingungen Hilfe an.
ADCP-Geräteträger  für  das  Moving  Boat-Verfahren: Um das ADCP-Gerät
nach dem Moving Boat-Verfahren einsetzen zu können, bedarf es technischer Vor-
richtungen, mit deren Hilfe es schwimmend über das Gewässer bewegt werden
kann.
Bei der Wahl des Geräteträgers sind nach Adler ( 2008a ) folgende Grundsätze zu
beachten:
• Damit der im ADCP integrierte Magnetkompass unbeeinflusst ist von Störungen
durch Eisen oder elektromagnetische Felder von Antriebsmotoren und die Strö-
mungsrichtung korrekt ermittelt, sollten Boote oder Schwimmkörper möglichst
aus Kunststoff oder Aluminium sein.
Das Messgerät sollte geschützt installiert werden, z. B. in einem Messschacht,
damit die Keramiksensoren bei Fahrten in Ufernähe nicht beschädigt werden.
Die ADCP-Sonde muss so tief eintauchen, dass keine Luftblasen von der Boots-
fahrt erzeugt und vor die Sensoren gespült werden, da dies zu Messausfällen
führt.
Diese Grundsätze beachtend, wurden im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von
Geräteträgern entwickelt, die sich in der Praxis bei großen und kleineren Gewässern
bewährt haben:
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