Geoscience Reference
In-Depth Information
eine komplette Tidemessung, die sich aus einer Serie von Messfahrten zusammen-
setzt, ausgewertet und visualisiert werden.
Eine Eintidenmessung beginnt i. Allg. vor Einsetzen des Flutstroms und dauert
mehr als 13 h. Während dieser Zeit fährt das ADCP-Boot das Profil kontinuierlich
ab und misst so die Änderungen der Strömungsverhältnisse im Verlauf der Tide.
Für jede Messfahrt wird eine Datei angelegt, in der die Strömungsverhältnisse, das
Tiefenprofil, der Durchfluss und Navigationsdaten gespeichert sind.
TIDE berechnet und visualisiert:
• die Tiefenprofile,
• Ganglinien des Wasserstands, des Durchflusses, der mittleren Querschnittsge-
schwindigkeit, der Hauptströmungsrichtung und der mittleren Echointensitäten,
• die Strömungsprofile im Messquerschnitt (originale oder projizierte Fließge-
schwindigkeiten und auch Vertikalgeschwindigkeiten),
• die Profile der Echointensitäten im Messquerschnitt,
• die Wege des Schiffs während der Messfahrten,
• tiefengemittelte Strömungsvektoren sowie Strömungsvektoren im Messquer-
schnitt,
• Kartendaten, mit denen die Messfahrten räumlich dargestellt werden können,
• Querprofile aus externen Quellen zusammen mit Tiefenprofilen und
Ganglinien der Fließgeschwindigkeit und des Abflusses aus Messungen mit an-
deren Messgeräten in Bereichen außerhalb des Messquerschnitts (wegen Details
wird auf Adler u. Nicodemus 2000 , 2005 verwiesen).
VISEA: Software zum Erfassen von ADCP-Daten in Echtzeit  (AquaVision BV,
Niederlande) Mit VISEA können die Daten aller ADCP-Typen von RD-Instruments
erfasst, im Playback angeschaut oder neu berechnet werden. Bei problematischen
Messbedingungen an der Gewässersohle, hervorgerufen durch Geschiebe oder
Schlamm, kann es notwendig sein, externe Sensoren wie Kreiselkompass, Roll-
und Stampfsensoren, Echolot oder DGPS als Ergänzung zum ADCP einzusetzen.
Mit VISEA können die Daten beliebiger externer Sensoren unabhängig von deren
Ausgabeformat erfasst, gespeichert und zusammen mit den ADCP-Daten verarbei-
tet werden.
Um die Sensoren richtig aufeinander abzustimmen, bietet VISEA die Möglich-
keit, die Lageabweichung zwischen DGPS-Antenne und ADCP zu berücksichtigen
und eine Kompasskalibrierung durchzuführen.
Standardmäßig bestimmt das ADCP den Durchfluss autonom aus selbst ge-
messenen Strömungsgeschwindigkeiten, Wassertiefen und dem Bootsweg über
Grund. Der Bootsweg (bottom track) kann systematisch fehlerhaft sein, wenn
z. B. die Gewässersohle durch starken Geschiebetrieb in Bewegung ist. Mit VI-
SEA lässt sich eine solche Störung leicht erkennen. Dazu dient die doppelte Vi-
sualisierung des Bootswegs, zum einen nach bottom track und zum anderen aus
DGPS-Navigationsdaten. Bei Abweichung der beiden Bootswege können die Na-
vigationsdaten statt der verfälschten bottom track-Daten zur Abflussberechnung
verwendet werden.
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