Geoscience Reference
In-Depth Information
4.5.14
Unsicherheiten der punkthaften
Geschwindigkeitsmessung und der
Geschwindigkeitsflächenmethode
Zum prinzipiellen Vorgehen bei der Behandlung von Messunsicherheiten wird
auf den 1993 erstmals erschienenen
G
uide to the Expression of
U
ncertainty in
M
easurement (GUM,
1995
) und die daraus abgeleitete
H
ydrometric
U
ncertainty
G
uidance (HUG, DIN ISO/TS 25377
2007
) sowie die ISO 5168 (
2005
) und DIN
EN ISO 748 (
2008
) verwiesen.
Insbesondere für die in Kap. 4.5.13 behandelte Geschwindigkeitsflächenmetho-
de und die für die punkthafte Geschwindigkeitsmessung vorwiegend eingesetzten
hydrometrischen Flügel wurden vielfältig Genauigkeitsbetrachtungen im Laufe der
letzten vier Jahrzehnte durchgeführt (u. a. Carter
1971
; Herschy
1978
; ISO 5168
1978
; ISO 1088 1995; Lintrup
1989
; Nelle et al.
1988
; Morgenschweis
1990
; Krause
1992
). Daher kann bei diesen Verfahren auf langjährige Erfahrung zurückgegriffen
werden. Deren aktueller Stand soll hier vorgestellt werden.
Arbeitsgleichung für die Abschätzung der Unsicherheit:
Die dem Geschwin-
digkeitsflächenverfahren zugrundeliegende Arbeitsgleichung lautet
Q
=
m
b
i
h
i
v
mi
(4.45)
i
=
1
mit
Q
= Gesamtdurchfluss [m
3
/s]
b
i
= Wasserspiegelbreite [m]
h
i
= Wassertiefe [m]
v
m
= mittlere Fließgeschwindigkeit in einer Lotrechten [m/s]
i
= Lotrechten mit i = 1,2 … m.
Da der Gesamtdurchfluss aus der Summe der Einzellotrechten, deren Zahl in der
Messpraxis naturgemäß begrenzt ist, ermittelt wird, wird Gl. (4.45) in ISO 748
(2008) um den Faktor F erweitert, der diese Unzulänglichkeit korrigiert:
Q
=
F
·
m
b
i
h
i
v
mi
.
(4.46)
i
=
1
Von den im HUG vorgeschlagenen Vorgehensweisen zur Abschätzung der Mess-
unsicherheiten, wird hier, wie bei den meisten Durchflussmessverfahren, Typ
B verwendet, bei dem die Unsicherheit nicht mit Hilfe statistischer Analyse von
durchgeführten Messungen, sondern über die Standardabweichung einer auf der
Basis wissenschaftlicher Beurteilung und praktischer Erfahrung abgeleiteten Wahr-
scheinlichkeitsverteilung abgeleitet wird. Daraus resultiert die relative (prozentua-
le) Standardunsicherheit einer Messung. Wenn diese sich aus Einzelwerten (z. B.
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