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Historiker nehmen an, dass die Römer in ihrem Imperium ebenfalls Wasser-
standsbeobachtungen durchgeführt haben, zumal sie damals schon sehr ausgeklü-
gelte, technisch anspruchsvolle Fernwasserleitungen (z. B. aus der Eifel zur Was-
serversorgung von Colonia Aggripina/heutiges Köln) gebaut haben. Von den Omai-
jaden sind Messstellen am Nil zur Steuerung der Bewässerungslandwirtschaft aus
dem 1. Jahrhundert n. Chr. bekannt.
Erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts nach Christus wurden erste Untersuchun-
gen über mathematische Zusammenhänge zwischen Wasserstand und Durchfluss
unter Berücksichtigung von Gewässergefälle und Rauigkeit des Flussbetts durch-
geführt. Leonardo da Vinci und Galileo Galilei beschäftigten sich mit hydraulischen
Theorien der Wasserbewegung in Flüssen.
Die ersten gewässerkundlichen Messstellen wurden in Deutschland im Zusam-
menhang mit der Flussschifffahrt errichtet. So existieren z. B. seit 1727 Aufzeich-
nungen der Elbewasserstände bei Magdeburg und seit 1766 der Rheinwasserstände
bei Düsseldorf.
Für die Regulierung der Flüsse und den Bau von Wasserkraftanlagen wurden die
bei gemessenen Pegelständen abfließenden Wassermengen benötigt. In diesem Zu-
sammenhang wurde von Woltman ( 1790 ) der hydrometrische Flügel entwickelt und
1790 vorgestellt (s. Abb. 1.2 ). Dieses grundlegende Instrument zur Messung der
Fließgeschwindigkeit von Gewässern wurde im 19. und 20. Jahrhundert in Bezug
auf eine hydraulisch günstige Form der Messflügel, mechanische und elektronische
Abb. 1.2  Woltman-Messflü-
gel von 1790 . (Brand 1998 )
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