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Abb. 4.13  Messkanal mit
zur Kalibrierung montiertem
Messflügel. (Foto: A. Ott,
Kempten)
schwindigkeiten durch einen Kanal mit Stillwasser gezogen. Da die im Messkanal
zu überbrückende Strecke bekannt ist, muss lediglich die dazu notwendige Zeit ex-
akt gemessen sowie die Anzahl der Umdrehungen beim Flügel oder die Geschwin-
digkeit bei direkt anzeigenden Messsystemen registriert werden. Voraussetzung ist,
dass die Fortbewegung des Messwagens mit den daran montierten Messgeräten
möglichst konstant über die gesamte Messfahrt ist und dass die Kalibrierkanäle
breit, tief und lang genug sind, damit die Messungen nicht von reflektierenden Wel-
len beeinträchtigt werden. Als Beispiel für eine solche Kalibriereinrichtung wird in
Abb. 4.13 der Messkanal der Fa. Ott in Kempten gezeigt, der mit einer Länge von
50 m, einer Breite von 2,9 m und einer Tiefe von maximal 2,1 m Geschwindig-
keiten zwischen 0,005 m/s und maximal 10 m/s mit einer maximalen Toleranz von
±0,02 % messen kann; er gehört zu den modernsten Einrichtungen dieser Art auf
der Welt.
Die Anforderungen an solche Anlagen sind, zumindest für die Kalibrierung
von Messflügeln, in ISO 3455 ( 2007 ) detailliert festgelegt. Kalibriermessungen
können für einzelne oder für eine Gruppe von Messgeräten durchgeführt werden;
in Abb. 4.13 handelt es sich um die individuelle Kalibrierung eines Schwimmflü-
gels. In Kap. 4.5.4 werden die flügelspezifische Kalibrierung detailliert erörtert
und das Für und Wider der verschiedenen Vorgehensweisen eingehend disku-
tiert.
Allgemein gilt, dass mit solchen Kalibrierungen entweder die gerätespezifischen
Konstanten der allgemeinen Geschwindigkeitsgleichung (wie z. B. Gl. (4.6) für
den Flügel in Kap. 4.5.4) ermittelt werden oder die vom Hersteller mitgelieferten
„Eichgleichungen“ (wie z. B. bei den magnetisch-induktiven Strömungssonden in
Kap. 4.5.5) überprüft werden. Wichtig ist, dass bei den Kalibrieruntersuchungen
das Messgerät immer an der gleichen Befestigungseinrichtung (z. B. einem Gestän-
ge oder einem Seil) montiert ist, wie sie bei den Feldmessungen genutzt wird, da
die Art und Weise, wie die Geräte ins Wasser eingebracht und in der Messposition
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