Geoscience Reference
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Kaldenhoff ( 1992 ) leitet aus Gl. (4.3) die grundsätzliche Forderung ab, bei
kontinuierlichen Durchflussmessungen nicht generell den Wasserstand (als Nä-
herungslösung), sondern stattdessen - wo möglich - das Energie- oder Was-
serspiegelgefälle I zu messen, damit Durchflussmessungen immer gemäß der
hydraulischen Bedingungen durchgeführt werden. Diese Forderung war Anlass
für die Entwicklung des ΔW-Verfahrens, das in Kap 5.7 ausführlich vorgestellt
wird.
4.3 
 Überblick über Methoden der Durchflussmessung
Grundsätzlich lassen sich die Methoden der Durchflussmessung danach gliedern,
ob es sich um direkte (z. B. Gefäßmessung) oder indirekte Verfahren (z. B. Ge-
schwindigkeitsmessungen mit Flügeln) handelt. Da der weitaus überwiegende Teil
der angewandten Durchflussmessverfahren nach der indirekten Methode arbeitet,
ist diese Gliederung jedoch nicht zielführend.
Daher wird im Folgenden als Gliederungskriterium die Unterscheidung zwischen
diskontinuierlich arbeitenden Verfahren, die einmalig den Durchfluss bei einem be-
stimmten Wasserstand erfassen und i. d. R. zu Kontroll- bzw. Kalibrierzwecken mit
mobilen Messgeräten durchgeführt werden, und kontinuierlichen Verfahren, die
mit Hilfe fest installierter Messeinrichtungen den Durchfluss als Ganglinie erfas-
sen, verwendet (s. Tab. 4.1 ). Dieser Gliederungsansatz geht zurück auf Schaffernak
( 1960 ) und Luft u. Morgenschweis ( 1979 ).
Den verschiedenen Methoden liegen z. T. die gleichen Durchführungsmodalitä-
ten und die gleichen Berechnungsverfahren zugrunde. Diese werden daher in einem
übergeordneten Kapitel behandelt. In Fällen, in denen ein spezifisches Prinzip in
einem Kapitel ausführlich dargestellt wurde, wird in den weiteren Kapiteln darauf
verwiesen.
Bei der Einführung der Messverfahren geht es vorrangig um die Vorstellung
bzw. Ableitung des Messprinzips und nicht um detaillierte Installations- und War-
tungsanweisungen. Zu letzteren wird auf entsprechende Arbeitsanweisungen und
Normen verwiesen.
Alle Messverfahren werden nach Möglichkeit so allgemein vorgestellt, dass
sie unabhängig von firmenspezifischen Entwicklungen einzelner Hersteller sind.
Außerdem werden bei der Bildauswahl alle wesentlichen Hersteller eines Ver-
fahrens nach Möglichkeit berücksichtigt, um die fachliche Unabhängigkeit des
Autors zu wahren. Am Ende eines jeden Hauptkapitels werden im Literaturver-
zeichnis Bezugsquellen bzw. Internetadressen der verschiedenen Hersteller auf-
gelistet.
Die folgenden Kapitel sind in Anlehnung an die in Tab. 4.1 aufgelistete Syste-
matik der Durchflussmessverfahren gegliedert. So enthalten die in Kap. 4.4 bis 4.6
die diskontinuierlichen und das Kap. 5 die kontinuierlich arbeitenden Durchfluss-
messverfahren.
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