Geoscience Reference
In-Depth Information
3.5.10 
 Zusammenfassende Wertung und Kriterien zur Wahl  
von Wasserstandsmessverfahren
Tabelle 3.2 gibt in Anlehnung an eine Zusammenstellung im Handbuch der Wasser-
und Schifffahrtsverwaltung (WSV 2007 ) eine Übersicht über die physikalischen
Messmethoden zur kontinuierlichen Wasserstandserfassung. Ihre Vor- und Nach-
teile sowie die Wirtschaftlichkeit ihres Einsatzes stellen dabei die Hauptauswahl-
kriterien dar. Ergänzt werden muss diese Zusammenstellung um die in Tab. 3.1 in
Kap. 3.5.9 angegebenen Unsicherheiten der einzelnen Verfahren.
Angaben über die Lebensdauer als Kriterium der Wirtschaftlichkeit können bei
Messwertgebern wie z. B. Radar, die erst seit einigen Jahren in der Hydrometrie
offener Gerinne im Einsatz sind, noch nicht genannt werden.
Da je nach Aufgabenstellung, vorhandener Infrastruktur und verfügbarem Per-
sonal sehr unterschiedliche Randbedingungen vorliegen können, ist eine allgemein-
gültige Empfehlung für eines der Systeme nicht möglich. So kann das klassische
Tab. 3.2  Übersicht über Methoden der kontinuierlichen Wasserstandsmessung (in Anlehnung an
WSV 2007 )
Messwertgeber
Vorteile
Nachteile
Wirtschaftlichkeit
Schwimmer
Einfach, zuverlässig
u. robust
Schutz vor Wind u.
Wellen notwendig
Hohe Investitions-
kosten, geringe
Betriebskosten
Einperlpegel
a) mit kontinuierlicher
Einperlung
Einfacher Aufbau,
kein Drift wg.
mechanischer
Messwertumfor-
mung
In Gewässern mit
veränderlichem
Salzgehalt nicht
einsetzbar
Geringe Investitions-
mittlere Betriebs-
kosten, Pflege durch
Fachpersonal
b) mit diskontinuier-
licher Einperlung
Kompakte Anlage,
einfach zu
installieren
In Gewässern mit
veränderl. Salzge-
halt nur bedingt
einsetzbar
Kostengünstig, jedoch
begrenzte Lebens-
dauer (insbes. wg.
Pumpe)
Drucksonde
Kompakte Bauweise
einfache und
schnelle Montage,
Industriestandard
In Gewässern mit
veränderl. Salzge-
halt nur bedingt
einsetzbar
Lebensdauer 2-
15 Jahre, bei hoch-
genauen Geräten
kein Kostenvorteil
Ultraschall
In Luft (Echolot-prin-
zip) und in Wasser
(von Sohle)
einsetzbar
Beeinflussung des
Ultraschalls in der
Luft (Temperatur,
Nebel, Regen) und
im Wasser (Temp.,
Strömung etc.)
Kostengünstig bei Ein-
fachgeräten, hohe
Kosten bei Einsatz
von Referenz-Sen-
soren mit hoher
Genauigkeit
Pulsradar
Hochgenaue
berührungslose
Messung, keine
atmosphärische
Beeinflussung
Bei Eis keine Mes-
sung möglich
Einfache Montage,
autarker Einsatz
möglich, Pflege nur
durch Fachpersonal
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