Geoscience Reference
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Abb. 3.53  Pegelbandschrei-
ber am Pegel Ahwaz/
Karun in SW-Iran mit
Papiertransportproblemen
Analoge Aufzeichnungen werden jedoch in der Praxis nicht ausschließlich bei
Schwimmerschreibpegeln eingesetzt, sondern ebenso bei Einperlpegeln der klassi-
schen Art wie in Abb. 3.24 ersichtlich. Bei den übrigen Verfahren der kontinuier-
lichen Wasserstandserfassung wie Drucksonden (Kap. 3.5.4), Ultraschall-Echolot
(s. Kap. 3.5.5) und Mikrowellen-Radar (Kap. 3.5.6) sind Analogaufzeichnungen
die Ausnahme, da diese Messverfahren direkt elektrische Signale liefern, die für
eine graphische Aufzeichnung erst umgewandelt werden müssen. Als zusätzliche
Schreiber können handelsübliche Linienschreiber (1-3 Kanäle) oder Punktschrei-
ber (1-6 Kanäle) angeschlossen werden, i. d. R. handelt es sich um Bandschreiber.
Bei der Auswahl von Schreibern sollte darauf geachtet werden, ob diese für die
rauen Bedingungen von Freilandmessungen geeignet sind. Geräte, die diese Be-
dingungen erfüllen, sind i. d. R. relativ teuer, so dass heute zunehmend der elekt-
ronischen Datenspeicherung oder der digitalen Datenfernübertragung der Vorrang
gegeben wird, jedoch werden sie im Rahmen von Redundanzkonzepten (s. Kap. 8)
noch häufig als Sicherung oder zur schnellen visuellen Kontrolle von Wasserstän-
den vor Ort eingesetzt (s. DIN EN ISO 4373 2009 ).
Eine technologische und wirtschaftliche Alternative für Papierschreiber sind
heute Bildschirmschreiber , die eine graphische Darstellung in Ganglinienform auf
einem Farbgraphikdisplay ohne Papier und Stift ermöglichen (Abb. 3.54 ). Solche
Geräte werden in Leitwarten in der Verfahrenstechnik als Vor-Ort-Visualisierung
analog zum „klassischen“ Schreiber eingesetzt, sind aber deutlich leistungsfähiger
und flexibler als diese; sie könnten z. B. über eingegebene Schlüsselkurven neben
Ganglinien des Wasserstands die zugehörigen Durchflussganglinien sowie statisti-
sche Kenngrößen darstellen. Mehr dazu in Kap. 7.
Elektronische Datenerfassung: Um Daten elektronisch erfassen zu können, ob zur
Speicherung in einem Datalogger vor Ort oder zur Fernübertragung zu einer Kon-
trolleinrichtung (Büro, Leitwarte etc.) und dortiger Speicherung in einem Rechner,
müssen die Messdaten als elektrisches analoges oder digitales Signal (0-20 mV
oder 4-20 mA) zur Verfügung stehen (wie es z. B. der Fall ist bei der Verwendung
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