Geoscience Reference
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Shadens verantwortlih war. Ähnlihe Behauptungen, wie die Deutung von extre-
men Einzelereignissen wie Hurrikan Katrina in New Orleans, die Elbelut von 2002,
die Flut in Pakistan von 2011 oder der Sturmkomplex mit Namen „Sandy“, der 2012
New York heimsuhte, als Folgen des Klimawandels, mahen die Klimawis-
senshaten genauso anfällig - der Nahweis kann shliht niht geführt werden.
Die immer zahlreiheren statistishen Überprüfungen sind zugleih eine Auforder-
ung an die Warner, ihre eigenen Aussagen zu diferenzieren, anstat sie als „voodoo
science“ und Teufelswerk der Skeptiker anzuprangern.
Wie wir gezeigt haben, war es niht die Logik der Wissenshat, sondern die der
politishen Rahmung des Klimawandels, welhe die Klimapolitik letztlih als reine
Energiefrage und als CO 2 -Problem deinierte, dabei aber Anpassung an das Unver-
meidlihe nur peripher behandelte. Diese Beshränkung wird von vershiedenen
Seiten ebenfalls seit einiger Zeit kritisiert, bei gleihzeitiger Forderung nah einer
Vielfalt an Strategien. Roger Pielke jr. nennt in seinem Buh „Honest Broker“ hier
zum Beispiel die Notwendigkeit der Regulierung anderer Treibhausgase wie Meth-
an sowie die stärkere Betonung und systematishe Erforshung von Anpassungs-
maßnahmen, Geoengineering und Förderung tehnisher Innovationen zur emis-
sionsfreien Gewinnung von Energie. Vieles davon hat sih denn auh shon
durhgesetzt und ist Gegenstand von Verhandlungen, doh sind solhe Ansätze
noh weit davon entfernt, die politikrelevante und öfentlihkeitswirksame Bes-
hreibung des Klimaproblems zu bestimmen.
Die Notwendigkeit für eine Änderung der Problembeshreibung und damit ein-
hergehend die veränderte Ausrihtung und Zielsetzung der Klimapolitik sind vor
allem seit Kopenhagen drängender denn je. In der Zeit zwishen dem Weltgipfel in
Rio 1992 und Rio +20 sind die Emissionen deutlih gestiegen, und es ist nirgendwo
abzusehen, wie sih das in den kommenden Jahrzehnten ändern sollte. Hier fallen
insbesondere die klassishen Shwellenländer ins Gewiht, deren Energieverbrauh
noh um ein Vielfahes ansteigen wird. Oliver Geden von der regierungseigenen
„Stiftung Wissenshat und Politik“ maht darauf aufmerksam, dass die Durhset-
zung des von der EU beshlossenen 2-Grad-Ziels bereits bis 2020 drastishe Re-
duzierungen erfordern würde, deren Erreihbarkeit kaum mehr realistish sein
dürte. 52 Eine Modiikation des 2-Grad-Zieles, so Geden, ist daher unausweihlih.
Wie dies ohne Gesihtsverlust geshehen kann, ist siherlih eine Frage der
Klimadiplomatie. Man kann das Ziel als eine ungefähre Rihtgröße mit niht exak-
ter Stelle hinter dem Komma beshreiben, oder durh ein gewihtigeres Ziel erset-
 
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