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nie gefolgt, haten aber auh niht lautstark Einspruh eingelegt, und so muss man
sih wohl das gleihe falshe Argument (die Außergewöhnlihkeit eines Einzelfalls
anstat einer veränderten Statistik) auh von der Gegenseite anhören.
Ob mit oder ohne 1998: Eine vieljährige Stagnation ist festzustellen, die seit 13
oder 14 Jahren anhält. Ob nun gar keine Erwärmung vorliegt oder nur eine kleine,
spielt keine Rolle. Klar ist, dass die Erwärmung in diesen Jahren deutlih geringer
ist als das, was die Modelle andeuteten. Tatsählih aber beshreiben Klimamodelle
durhaus immer wieder längere Stagnationsphasen dieser Art in der generellen
langfristigen Erwärmung als Folge ansteigender Treibhausgaskonzentration; nur in
der Mitelung vieler solher Szenarien ergibt sih ein stetiger Anstieg. Aber eben
dieser Sahverhalt ist außerhalb der Klimawissenshat niht gut kommuniziert
worden, weshalb der Eindruk in der Öfentlihkeit entstand, dass es von nun an
immer wärmer würde, und zwar jedes Jahr.
Die Klimawissenshat war sih so siher in ihrer Erklärung für die Erwärmung,
dass sie es versäumte, zu prüfen, welhe zuküntigen Entwiklungen diese
Erklärung falsiizieren würden. Wenn es 80 Jahre lang niht wirklih wärmer
würde, wäre die Erklärung ofensihtlih falsh - wenn es drei Jahre niht wärmer
wird, dann niht. Wie viele Jahre mit einer stagnierenden Erwärmung sind genug
für die Einsiht in eine notwendige Revision der Erklärung? Inzwishen denkt man
über diese Frage nah, indem man die Häuigkeit solher Stagnationsphasen in
vielen Modellsimulationen zählt. Aber zunähst hate die wissenshatlihe Ge-
meinshat die Frage niht gestellt - weder die Klimaforsher noh die
Klimawirkungsforsher, geshweige denn die Klimapolitiker. Ofenbar hate man
Rihards Feynmans Mahnung an die Integrität der wissenshatlihen Gemeinde,
“(.) eine besondere Integrität - die darin besteht, dass man sih wirklih sehr an-
strengt nahzuweisen, dass man etwas falsh versteht (.) eine Integrität, die man
als Wissenshatler haben sollte“, niht so reht beherzigt.
Jedenfalls ist die Erwärmung derzeit zu langsam, was kein (umgekehrtes)
Alarmzeihen sein muss (13 Jahre sind dazu zu kurz), aber bei weiterer Stagnation
zu einem solhen werden kann. Manh einer nimmt die Stagnation bereits jetzt als
Anlass, das Klimaproblem abzusagen, andere erklären, eine Stagnation gäbe es gar
niht - kurz, man streitet sih auf kleiner Flamme, und die Aufmerksamkeit, von
deren Zyklen Irene Neverla sprah, wendet sih derzeit wieder anderen Fragen zu.
 
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