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Seite der Blogosphäre, wo in verblüfender Eile „Highlights“ identiiziert wurden,
die von der Weltpresse nur noh übernommen werden mussten - Zitate wie „hide
the decline“ (den Temperaturrükgang verbergen) und die Anwendung von „triks“
stehen exemplarish dafür. Zudem kam die private Kommunikation, inklusive Klar-
namen und Charakterisierungen einzelner Wissenshatler, in Umlauf. Der Leiter
der CRU, Phil Jones, trat von seinem Posten zurük und bekannte in einer Zeitung,
dass ihn die Reaktionen auf die Veröfentlihung der E-Mails fast in den Selbstmord
getrieben häten. Wer geglaubt hate, dass die Klimakriege mit der Hokeyshläger-
debate ihren moralishen Tiefpunkt erreiht häten, sah sih eines Besseren belehrt.
Was stand in den E-Mails? Die Kommunikation zwishen Wissenshatlern, die
ihre eigenen Ergebnisse, die anderer Wissenshatler und deren Signiikanz für den
IPCC-Prozess diskutierten; ein normaler Austaush über tehnishe Details, gespikt
mit bisweilen persönlihen Untertönen, Klatsh, Bemerkungen, die niht für die Öf-
fentlihkeit gedaht sind. Wie das oben bereits erwähnte „Frankly, he is an odd guy“
- ein Zitat aus einer E-Mail, die ersheint, wenn man in das Climategate-
Suhverzeihnis das Stihwort „Hans von Storh“ eingibt. Was soll ein Wis-
senshatler dazu sagen, wenn er so etwas über sih liest? Oder dass führende
Forsher auf dem eigenen Feld beshließen, einen Kollegen aus dem Gutahter-
prozess auszushließen oder niht auf eine Konferenz einzuladen, da sonst die
gerade gefahrene Linie gefährdet ist? Für manhen Leser, wie Hans von Storh, war
es entäushend, feststellen zu müssen, dass die Äußerungen einiger Klimaforsher
doh sehr davon abwihen, wie sie ihm im persönlihen Gespräh begegneten. Der
eigentlihe Skandal waren jedoh die Aussagen, die die Praxis der Wissenshat be-
trafen. Hier fanden sih in den E-Mails Verdahtsmomente, über die man nur
shwer ahselzukend hinwegsehen kann.
Aus den Mails ging zum Beispiel hervor, dass CRU-Wissenshatler die Erfüllung
des Freedom-of-Information Gesetzes in Großbritannien sabotierten - wonah sie
die Originaldaten ihrer Analysen häten herausgeben müssen -, damit andere, vor-
wiegend skeptish eingestellte Personen die Rekonstruktion der global gemitelten
Temperatur seit etwa 150 Jahren niht selbst nahprüfen konnten. Obwohl die
Rehtslage eindeutig war, wurden diese Anfragen mit tatkrätiger Unterstützung -
so die E-Mails - der Universität unterlaufen. Dass die CRU-Wissenshatler Skep-
tiker bei ihren Anfragen niht unterstützen wollten, ist zwar verständlih, aber das
Gesetz wollte etwas anderes. Tatsählih haten die Forsher nihts zu befürhten.
Ihre Ableitung der Temperaturkurve aus hermometerdaten war wasserdiht, wie
 
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