Geoscience Reference
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treibungen entlarvt. In seinem Buh mit dem shönen Titel „Cool it“ (2007) knüpte
er sih u. a. die Eisbären vor, reherhierte Bestandszahlen anhand der erlaubten
Abshussquoten und kam zu dem Shluss, dass die Zukunt des Eisbären niht ge-
fährdet sei. Es wäre interessant zu wissen, auf wie vielen Folien von ernsthaten
wissenshatlihen Vorträgen Eisbären zu sehen waren und sind und wie ot sie in
guter Absiht als Argument eingesetzt werden, um die Öfentlihkeit und die eigene
Zunt von der nahenden Klimakatastrophe zu überzeugen. Der Eisbär wandert
durh die Klimadebate an der Shnitstelle zwishen virtueller Realität und Wirk-
lihkeit; er ist längst zu einem Symbol geworden, das sih der Überprüfung entzieht,
sondern selbst neue Wirklihkeiten shat.
Klimawandel goes Hollywood: „The day after tomorrow”
Wie die so ot an die Wand gemalte Klimakatastrophe tatsählih aussehen könnte,
diese Frage beantwortete der deutshe Hollywood-Regisseur Roland Emmerih mit
leihter Hand und unter shwerem Einsatz von Computertehnik und Bildern in
seinem Film „he day ater tomorrow“ (2004). Hier warnen aufmerksame Klimawis-
senshatler vergeblih ihre eigene Zunt und die Politik davor, dass der Golfstrom
und damit das Klima kippen könnten. Spitzen gegen die Bush-Administration sind
ofensihtlih, und prompt werden New York und weite Teile Nordamerikas Opfer
einer Eiskatastrophe. Der „human touh“ kommt durh die Familiengeshihte eines
der Wissenshatler, ganz nah dem Vorbild von Al Gores Vortrag, hinzu, und der
Zushauer wird bestens mit Wolkenkratzern vershlingenden Flutwellen und Eis-
massen verwöhnt. Der Efekt ist derselbe wie bei Al Gore, nur um eine Pointe
bereihert: Die liehenden Amerikaner müssen im vershont gebliebenen Mexiko
um Aufnahme biten. Der Täter-Opfer-Diskurs wird hier auf elegante Art
umgekehrt: Diejenigen, welhe die meisten Treibhausgase ausstoßen, sind auh
diejenigen, die kulturell am verletzlihsten sind.
Als Katastrophenilm steht „he day ater tomorrow“ niht unbedingt in Bez-
iehung zur Realität, sondern zu anderen Katastrophenilmen. Mit denen teilt er die
Kritik und das Unbehagen an der modernen Konsumgesellshat - hier in Form von
Energievershwendung - und zeigt deren von vielen als unheimlih wahrgenom-
mene Rükseite in symbolisher Form. Er enthält zahlreihe Übertreibungen, Zus-
pitzungen, Dramatisierungen, aber auh viele realistishe Komponenten, sodass für
den Laien eine Untersheidung kaum möglih ist. Tatsählih erfreut sih das
 
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