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Atmosphäre, biohemishen und geologishen Prozessen und nun eben auh den
menshlihen Gesellshaten. Der Klimawandel wird nun Teil der Erdsystemwis-
senshaten, 24 die sih mit der Erde als einem System und dem globalen Wandel
beshätigt.
Es wird ot vergessen, wenn von „der Wissenshat“ die Rede ist, dass diese sih
permanent neu organisieren und aufstellen muss, um überhaupt als Ansprehpart-
ner zur Verfügung zu stehen. Dieser Prozess der Außendarstellung und Selbstorgan-
isation verläut, wie bei anderen Gruppen, entlang von Abgrenzungen und mithilfe
von Gemeinsamkeit stitenden Symbolen. Lange vor Al Gores „Unbequemer
Wahrheit“ verstanden es Wissenshatler, die Klaviatur der kulturellen Symbole vir-
tuos zu bedienen. In bester digitaler Tehnik präsentierten namhate Wis-
senshatler PowerPoint-Vorträge, in denen vor allem die Bildsprahe zentral und
aufshlussreih war. In immer neuen Varianten zeigten sie die Bedrohung von Biod-
iversität, die weltweite Gefahr von Erosion, Verwüstung und Versteppung, die Ver-
letzlihkeit von diht bevölkerten Küstenlandshaten, die Abholzung von Regen-
wäldern und ihre Folgen für die Menshen vor allem in den ärmeren Ländern der
Welt, wie Migration, Armut und Krankheit. Doh auh die Hauptverursaher des
globalen Wandels sind gefährdet, wie der Hauptvortrag klarmahte: In shneller
Aufeinanderfolge zeigte der Hauptredner und Organisator der Konferenz, Berrien
Moore III, große Errungenshaten der westlihen Zivilisation, von den großen
Werken der Literatur und Musik hin zu den großen Malern wie Rembrandt, van
Gogh oder da Vinci. Bei der „Mona Lisa“ stoppte die Aufzählung, und über das Bild
legte sih die seit der Industrialisierung ansteigende Temperaturkurve. Die Botshat
war klar: Die westlihe Welt gefährdet die kulturellen Grundlagen unserer Zivilisa-
tion und damit auh das Erbe der Menshheit, das es für unsere Kinder zu be-
wahren gilt.
Diese moralishe Erzählung wurde in vielen Vorträgen auf dieser Konferenz
variiert und durh die ot satellitengestützten Fakten der Erdsystemwissenshat er-
gänzt, die in niht weniger eindruksvollen Bildern detailliert dargelegt wurden.
Mit der Darstellung von Klima- und anderen Umweltproblemen globalen Aus-
maßes entsteht so zugleih eine Ikonographie des Planeten Erde: Das berühmte aus
dem Weltraum aufgenommene Foto vom blauen Planeten wurde hundertfah im-
mer wieder auf die Leinwand projiziert. Ein Planet, so die Botshat der Erdsystem-
wissenshatler, der zerbrehlih ist und Fieber hat: Muter Erde, Gaia oder einfah
der „blaue Planet“ ist krank. Damit wird auf solhen Konferenzen niht nur ein Bild
 
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