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den sogenannten Klimakriegen - bis hin zur vermeintlihen Übershwemmung
Europas mit Klimalühtlingen, um nur einige zu nennen. Alles Phänomene, deren
Ursahen zumindest multikausal sind und für die nun der Klimawandel allein ver-
antwortlih gemaht wurde. Die Wissenshat verrannte sih in eine Sakgasse, mit
ot bedenklihen Folgewirkungen wie z. B. auf den wissenshatsinternen Begutah-
tungsprozess, wo Aussagen zugunsten negativer Ausprägungen des Klimawandels
die Genehmigung eines Forshungsantrags eher begünstigen als eine komplexere
Fragestellung. Dazu kommt, dass manher dem Unsinn des nun für alles verant-
wortlihen Klimawandels niht öfentlih zu widersprehen wagt, weil es der „guten
Sahe“, nämlih der Durhsetzung der Klimashutzpolitik, shaden und den Skep-
tikern in die Hände spielen könnte. Nah dem rasanten Aufstieg der Klima-
forshung droht diese sih im Kreis zu drehen und womöglih zum Opfer des eigen-
en Anspruhs oder Erfolgs zu werden.
In diesem Kapitel haben wir am Beispiel des Max-Plank-Instituts in Hamburg
und der Klimaforshung in Deutshland Revue passieren lassen, wie der Klimawan-
del in den 1980er und 1990er Jahren öfentlih gemaht wurde und sih dann in den
2000er Jahren an den Lagerfeuern der Wissenshat, der Politik, der Medien und der
Öfentlihkeit niedergelassen hat. In Deutshland kam der Klimawandel als eine
von Wissenshatlern verkündete „Klimakatastrophe“, mit einer sofortigen Emis-
sionsreduktion als einzig mögliher Reaktion, während Adaption lange Zeit tabuis-
iert wurde. Wie wir im weiteren Verlauf noh zeigen werden, ist diese Argumenta-
tion keinesfalls auf Deutshland beshränkt. Natürlih ist der Klimawandel, seine
Erforshung und Diskursivierung ein globales Phänomen, das allerdings viele re-
gionale oder nationale Ursprünge, Ausprägungen und auh Auswirkungen hat. Was
in einzelnen Forshungsinstituten und Ländern seinen Anfang nahm, entwikelte
sih zu einer globalen Erfolgsgeshihte - was wenig verwundert, da sowohl der
Klimawandel als auh die Wissenshat ihrem Wesen nah globale Phänomene sind.
Der Klimawandel ist in Form von wissenshatlihen und populären Erzählungen
in die Welt gekommen. Er hat genauso wie seine Wahrnehmung und seine Er-
forshung eine Geshihte, die auf viele untershiedlihe Weisen untershiedlih
erzählt werden kann. Wie wir gezeigt haben, ist es ot shwierig zu trennen, wo die
Wissenshat auhört und die Erzählungen anfangen. Die Wissenshat kann dann
niht mehr als Shiedsrihterin autreten, sondern sie ist ein Mitel, der gesellshat-
lihen Logik zu größerer Genauigkeit und Konsistenz zu verhelfen. Doh das ist
