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Zusammenhang kann man, wenn man genügend viele und genügend gute Daten
hat, empirish formulieren; eleganter, aber aufwändiger ist der Einsatz prozess-
basierter Simulationsmodelle. Mit ihnen kann man bisweilen auh direkt auf die
Wirkung des Klimawandels shließen, etwa auf Seegangsverhältnisse oder land-
wirtshatlihe Erträge.
Nah diesen Erfolgen - insbesondere die Verfügbarkeit von Klimamodellen,
Erkennung und Zuweisung, Szenarienfähigkeit und Downscaling - reduzierte sih
Mite der 1990er Jahre die Arbeit am Max-Plank-Institut mehr und mehr auf teh-
nishe Aspekte und graduelle Verbesserungen. Man vervollständigte Modell-
systeme, sodass auh Stokreislaufe und Vegetation berüksihtigt werden, sam-
melte mehr Wissen über erdgeshihtlihe bzw. historishe Klimazustände und be-
mühte sih um eine regionalspeziishe Darstellung des zunähst als global erkan-
nten menshengemahten Klimawandels: alles gute und interessante naturwis-
senshatlihe Fragestellungen. Klaus Hasselmann aber wandte sih der uanten-
physik zu, dem, was die Welt im Innersten zusammenhält, und überließ die Klima-
forshung nah seiner Emeritierung konsequenterweise anderen.
Die seinerzeit am MPI entwikelten Methoden sind weitgehend Routine ge-
worden, und die Abshätzung, was denn ein Klimaänderungsszenario für den
Blühtermin von Shneeglökhen in Shleswig-Holstein oder die Veränderung von
sommerlihen Niedershlagsmengen in Brandenburg bedeutet, stellt im Prinzip
keine Herausforderung mehr dar. Wobei in der Regel davon ausgegangen wird, dass
sih eben nur das Klima ändert. Dass dies aber gerade niht der Fall ist, ist siher.
Man betrahte nur die Entwiklung in den Shwellenländern und deren
Großstädten, und man bekommt leiht eine Ahnung davon, dass Gesellshat alles
andere als eine statishe Größe ist. Hinzu kommt noh, dass wir seit eh und je mit
Überrashungen konfrontiert werden, wie sie gesellshatlihen Entwiklungen nun
mal immanent sind. Wer häte 1960 beispielsweise HIV voraussagen können? Nim-
mt man den Faktor hinzu, dass die Unsiherheiten, welhe die globalen Klimaän-
derungsszenarien kennzeihnen, „vererbt“ werden an Aussagen über regionalen
Klimawandel und dessen Wirkung, so nimmt die Siherheit der Aussagen immer
weiter ab. Das kann so weit gehen, dass die Abshätzungen von veränderten
Klimawirkungen sinnlos werden, weil niht mal das Vorzeihen bestimmt werden
kann, also etwa, ob Windgeshwindigkeiten zu- oder abnehmen werden. Blieben
noh geringe Restzweifel bei der Shlussfolgerung, dass Emissionen das Klima er-
wärmen, so sind die Restzweifel meist deutlih größer, wenn wir in die regionalen
 
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