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Detection and atribution wurden denn auh zu einem der Markenzeihen des
neuen MPI, und es war Klaus Hasselmanns persönlihe Leistung, dass die Aufgabe
erfolgreih gemeistert wurde. Er identiizierte die Emission von Kohlendioxid als
wesentlihe externe Ursahe für die ablaufende globale Erwärmung.
Das MPI war vor allem gegründet worden, um Klimashwankungen zu unter-
suhen. Es war bekannt, dass die Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre
zunahmen. Diese Einsiht verdankt sih der berühmten Reihe der Konzentra-
tionsmessungen auf dem hawaiianishen Vulkan Mauna Loa, die von Charles David
Keeling 1958 begonnen wurden. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hate der Nobel-
preisträger Svante Arrhenius die Hypothese formuliert, dass erhöhte Treibhaus-
gaskonzentrationen zu Änderungen der Temperatur führen müssten, sodass
eindeutig Forshungsbedarf bestand. Das MPI war von Anfang an darauhin
konzipiert, auh die Bedeutung der Kohlendioxid-Emissionen für den Klimawandel
zu quantiizieren. Aber für die Mitarbeiter war diese Zeit dennoh eine der fast
spielerishen Arbeit am Gegenstand, dem Klima, getrieben von der Neugier und
fern vom Liht der Öfentlihkeit. Im alltäglihen Vordergrund standen hemen wie
die Konstruktion von Klimamodellen, Signalanalyse, Vorhersagbarkeit oder stat-
istishe Methodik. Dabei ging es meist niht um CO 2 als Ursahe des Klimawandels,
sondern um viele andere Aspekte des Klimas und seines Funktionierens. Ein großes
hema, das lange im Vordergrund stand, war zum Beispiel die große, natürlihe Kli-
mashwankung ENSO, 8 die sih in einer Abfolge großräumiger Anomalien im
Paziishen Ozean - dem El-Niño-Phänomen - manifestiert.
Doh Anfang der neunziger Jahre ging es zu Ende mit dieser zumindest im Nah-
hinein unshuldig ersheinenden Zeit aufregender und weitgehend rein akademis-
her Forshung jenseits der Öfentlihkeit. Rihtig deutlih wurde das mit der Veröf-
fentlihung der ersten Klimaänderungsszenarien im Jahr 1990 unter der Feder-
führung von Ulrih Cubash, der am MPI für die Entwiklung von Klimaänder-
ungsszenarien mit Modellen zuständig war: Mit einem ersten „gekoppelten“ Klim-
amodell wurden „transiente“ Szenarien gerehnet, die beshreiben, was geshehen
kann, wenn durh menshlihe Produktion die Konzentration von Kohlendioxid in
der Atmosphäre stetig erhöht wird. „Gekoppelt“ war ein enger tehnisher Begrif,
der die Sahe niht genau traf. Gemeint war, dass Modelle von zwei Komponenten
des Klimasystems zusammengekoppelt wurden, zum einen eine Atmosphäre,
genauer im Wesentlihen der untere Teil, die Troposphäre, und zum anderen ein
Ozean. Beide Modellkomponenten waren dynamish, d. h. von der Art „Änderung
 
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