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in Nordfriesland belanglos, das Beispiel selber ist es jedoh niht. Nordfriesland ist
auh ein Hinweis darauf, dass es motivierender ist, anstat die (Miss-)Erfolge beim
Vermindern zu notieren, das Augenmerk auf die Erfolge bei der Dekarbonisierung
der Gesellshat und beim Zuwahs von emissionsfreier Energiegewinnung zu riht-
en.
Die bisherigen Appelle an die Regierungen und Völker der Welt, weniger zu
emitieren, waren bisher weitgehend erfolglos. Das 2-Grad-Ziel ist eine shöne
politishe Formel, die zwar Verhandlungen zwishen völlig untershiedlihen Part-
nern ermögliht, aber zu unrealistish ist, um erfolgversprehend zu sein. Bisherige
internationale rehtsverbindlihe Abmahungen wie das Kyoto-Abkommen haben
sih als wenig wirksam erwiesen, und es ist abzusehen, dass sih das bei der jetzt
verabredeten Verlängerung niht ändern wird. Natürlih bleibt es dennoh wihtig,
dass auf globaler Ebene verhandelt wird, und es ist auh durhaus möglih, dass
neue gemeinsame Ziele erarbeitet werden. Doh gegenwärtig sheint die Klima-
politik stillzustehen, wenn man den Berihten über die internationale Klimapolitik
in den Medien folgt. Romney und Obama erwähnten den Klimawandel im
2012-Wahlkampf um die US-amerikanishe Präsidentshat überhaupt niht, und im
Hamburger Bürgershatswahlkampf 2011 kam er niht mal auf Seiten der Grünen
Partei vor.
Aber das Beispiel Nordfriesland und vieler anderer Regionen und Städte weltweit
zeigt uns, dass die Menshen konstruktiv mit dem Klimawandel umgehen; vor al-
lem auf regionaler Ebene steht Klimapolitik keinesfalls still. In vielen Regionen be-
wegt sih etwas, im Umgang mit Risiken, bei der Anpassung an veränderte klimat-
ishe Bedingungen, in der Implementierung neuer Tehnologien zur Minderung der
Emissionen, in der Akzeptanz, neue Wege zu gehen. Nordfriesland ist in gewisser
Weise überall. Dieses Beispiel zeigt, was es heißt, den Klimawandel in die Welt zu
bringen, und dass es möglih ist, den Umgang mit dem Klimawandel im Rahmen
demokratisher Prozesse zu verhandeln und „lösbar“ oder zumindest „lebbar“ zu
mahen.
Das Beispiel des Konlikts um die Einrihtung des Nationalparks und seiner Be-
friedung leitet uns in unserer Empfehlung. Die Parallele der handstreihartigen
Ernennung des Watenmeeres zur „Natur“ und der Feststellung des „Krieges gegen
das Klima“ liegt auf der Hand. Diesem Ansatz zufolge wurde der Klimawandel von
der Wissenshat „entdekt“ und dann als vollendete katastrophale Tatsahe in die
Welt entlassen, die nun als Ganzes und sofort darauf zu reagieren hat: Alle Regier-
 
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