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rit einen Platz in den Gemeindeversammlungen, im Küstenshutz, in der Lokal-
politik und im Alltag. Dieses Beispiel maht deutlih, dass niht die zu shützende
Natur die Ursahe für die Konlikte war. Das Problem bestand vielmehr darin, dass
Akteure übersehen worden waren, menshlihe wie nihtmenshlihe; erst als man
sie in den Prozess einbezog, konnten sih neue Koalitionen bilden und der National-
park und die Natur Realität werden - eine Realität, deren Konstruktion aus einem
dihten Gewebe von Beziehungen zwishen weit entfernten Orten und untershied-
lihen Interessen besteht.
Die neue Herausforderung für die Küste heißt nun anthropogener Klimawandel.
Auh dieser fällt hier niht einfah vom Himmel, und genauso wenig wie ein Na-
tionalpark kann eine Klimapolitik „von oben“ implementiert werden. Vielmehr
muss die Aufmerksamkeit dem Vorgang gelten, wie der menshengemahte
Klimawandel und die Reaktion auf die Erwartung eines solhen Wandels an der
Küste sih entfalten, welhe neuen Akteure dadurh ins Spiel kommen, welhe an-
deren herausfallen. Erst unter diesen Bedingungen maht es Sinn zu überlegen,
welhe Rolle dabei der Klimaforshung zukommen kann.
Wenn nun neue Herausforderungen autauhen, um mit Küstenshutz,
Meeresspiegelanstieg und Watenmeer im Zeihen des Klimawandels umzugehen,
dann sitzt man wieder zusammen, studiert die neuesten Entwiklungen beim IPCC,
der Umwelt- und Klimapolitik der EU oder in Berlin, misst den Meeresspiegelan-
stieg und die Höhe der Sturmluten und verhandelt: der Landrat, die Kieler Minis-
terialbürokratie, die regionalen Ämter, die Naturshutzverbände, die Gemeinden
und Inseln, und auh die Vertreter der Wissenshat.
Klimawandel als Bedrohung
Wenn wir uns Nordfriesland ansehen, also jene Landshat mit Watenmeer und
seinen Inseln, Marshen, Gezeiten und Dünen an der Westküste Shleswig-Hol-
steins, dann sehen wir Zeihen von Gestaltung der Natur und von der verheerenden
Wirkung von Naturgewalten. Untergegangene Landshaten und Köge aus der Zeit,
als Landgewinnung noh gewollt war; Alleebäume, die sih nah Osten neigen,
massive Deihe, Flutore, Nolde-Bilder, Gehöte auf Warten und Spuren des Torfab-
baus im Wat.
„Got hat das Meer geshafen, aber der Friese die Küste“: Auh diese alte Küsten-
weisheit war eine Protestparole im Kampf gegen den Nationalpark. Nordfriesland
 
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