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Klimaverbesserung gezielt frühere kalten Perioden betont häten, um den Eindruk
zu erweken, dass doh eine Klimaverbesserung eingetreten wäre. Allerdings häten
sie dabei etwa den kalten kanadishen Winter von 1835 außer Aht gelassen.
Das hema des Klimawandels als Gegenstand der Wissenshat geriet über den
Ersten Weltkrieg und seine Folgen in Vergessenheit, aber es fanden sih immer
Fälle, 75 in denen man glaubte, mit von Menshen verursahten Klimaänderungen
konfrontiert zu sein, im guten wie im shlehten Sinne. In der ersten Hälte des 20.
Jahrhunderts gab es Vorshläge, künstlihe Seen anzulegen, den Golfstrom umzu-
lenken und andere Maßnahmen zur Klimamodiikation durhzuführen. Dazu ge-
hörte das künstlihe Regenmahen ebenso wie die Versuhe des Militärs überall auf
der Welt, das Klima als eine Wafe einzusetzen. Wetermanipulationen oder zu-
mindest Versuhe in dieser Rihtung gab und gibt es immer wieder, von den 1.-Mai-
Paraden der Sowjetunion bis hin zu der Eröfnung der Olympishen Spiele in China
im Jahr 2010. Am Bodensee beshießen die Bauern Wolken, um den Hagel von ihrer
empindlihen Ware fernzuhalten, auh wenn die Wirkung dieser Praxis wis-
senshatlih niht bewiesen ist. Diese Beispiele zeigen, dass die Idee des „Geoengin-
eering“, die heute zur Bekämpfung des Klimawandels in Erwägung gezogen wird,
durhaus älteren Datums ist. Dasselbe gilt für die Befürhtungen, dass tehnishe
Entwiklungen das Klima nahhaltig stören könnten. So standen Blitzableiter An-
fang des 19. Jahrhunderts ebenso unter Verdaht, das Klima zu beeinlussen, wie die
brennenden Ölfelder von Kuwait im Ersten Irakkrieg. Auh diese Befürhtungen
konnten wissenshatlih genauso wenig bestätigt werden wie die Überzeugung der
sibirishen Bauern, dass die Raumfahrt das Klima verändere.
Der Gedanke der menshengemahten Klimaänderungen ist kulturgeshihtlih
also niht neu, sondern zumindest im Westen Teil der historish tradierten Vorstel-
lungs- und Sprahwelt. Immer wieder gab und gibt es Weterereignisse, deren
Wuht und Zerstörung eine Erklärung brauhen, um die Ordnung wiederherzustel-
len. Im Umkehrshluss drükt sih die Furht vor tehnishen Neuerungen oder mil-
itärishen Kampfmiteln in dem Verdaht aus, dass diese das Klima verändern.
Wie die Beispiele von Brükner und den damaligen Parlamentsdebaten gezeigt
haben, hat die heute geführte Klimadebate historishe Vorläufer. Es ging auh
shon damals um Anpassung und Vermeidung, menshengemahte oder natürlihe
Gründe oder politishe Folgerungen aus diesen Klimashwankungen. Diese
Vorläufer sind jedoh weitgehend in Vergessenheit geraten, und so sind wir of-
fensihtlih gezwungen, viele Fehler zu wiederholen: Ausgangspunkt von Klimaän-
 
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