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stat Klarheit zu shafen und die Fragen zu beantworten, die dieses beunruhigende
Phänomen aufwirt, stiten die Nahrihten aus der Klimaforshung Verwirrung
und neue Fragen. Sie liefern einen niht enden wollenden Gesprähsstof, über den
sih die Gesellshat darüber verständigt, in welher Welt wir eigentlih leben. Wie
das Beispiel der Brükner-Preisträger zeigt, geht es weniger darum, immer wieder
Klima und Gesellshat auseinanderzudividieren, sondern darum, das Übergre-
ifende, den fortlaufenden Dialog zwishen beiden zu entzifern und weiterzuführen.
Die Klimaerzählung an den globalen Lagerfeuern
Den Dialog, der zu diesem Buh geführt hat, führen wir seit 2009 auh in der Öf-
fentlihkeit. Mehr als ein Jahrzehnt nah der Klimakonferenz in Hamburg besteht
unsere Zusammenarbeit unter anderem darin, dass wir gemeinsam mit zwei Sozi-
ologen und einem weiteren Klimawissenshatler einen Klimablog namens „Die
Klimazwiebel“ betreiben. 1 Viele unserer Ideen haben wir dort entwikelt und mit
einer otmals anonymen Öfentlihkeit aus interessierten Laien und anderen Wis-
senshatlern weitergesponnen.
Klimablogs (siehe Kapitel 6) spielen eine wihtige Rolle in der Klimadebate, vor
allem seit die Klimawissenshaten selbst in der zweiten Hälte des Jahrzehnts unter
Beshuss geraten sind. Diese Blogs bieten ein Forum, das Wissenshat und in-
teressierte Öfentlihkeit miteinander ins Gespräh bringt. Die meisten von ihnen
beziehen explizit Position in der inzwishen massiv polarisierten Klimadebate und
vertreten entweder die Seite der Skeptiker oder die der Warner. Gemeinsam ist
ihnen in der Regel die Überzeugung, dass die Naturwissenshaten Lösungen und
Antworten auf die als nahgeordnet verstandenen gesellshatlihen Probleme und
Fragen haben. Die „Klimazwiebel“ bildet hier eine Ausnahme mit dem Versuh, die
verfeindeten Lager ins Gespräh sowie die Sozial- und Kulturwissenshaten ins
Spiel zu bringen. Ihr Anliegen ist es, die verhärteten Fronten der Klimadebate und
das enge Korset der rein naturwissenshatlihen Klimaerzählung aufzubrehen.
Ein Eintrag von Werner Krauß vom Juni 2012 auf der „Klimazwiebel“ ist mit
„Am Lagerfeuer der Klimazwiebel“ betitelt. Der Anlass war ein Artikel auf Spiegel
Online , in dem eine Nahriht aus der amerikanishen Klimaforshung aufgegrifen
wird, dass an Messstationen in der Arktis die symbolishe Grenzmarke von 400
ppm in der Kohlendioxidkonzentration übershriten worden sei. Eine steil nah
 
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