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ht, die Folgen von Absprahen und Manipulationen - unter anderem die Gleihset-
zung von Kritikern mit Holocaustleugnern - aufzuzeigen.
Doh Climategate setzte für Ravetz auh ein positives und in die Zukunt weis-
endes Signal: Der Skandal wurde shnell und efektiv publiziert, und zwar in der
Blogosphäre, wo zuvor shon lange isoliert, aber dennoh explizit Kritik geübt
wurde. Ein Prozess wurde in Gang gesetzt, den Jerry Ravetz als „erweiterte Peer
Review“ versteht: eine Gemeinshat von Experten jenseits der engen akademishen
Tradition der ualitätsbegutahtung wissenshatliher Arbeit arbeitete die Aus-
sagen der Klimaforshung kritish auf. Hierbei sind in der Regel niht Fragen der
wissenshatlihen Vorgehensweise selbst gemeint, sondern der Kontext, die he-
men- und Aufgabenstellung, die politishen Implikationen oder das ualitäts- und
Unsiherheitsmanagement; diese können von dem erweiterten Kollektiv der Blogger
bewertet, beurteilt, in einen kollektiven Prozess relektiert und geprüt werden, wie
es sih für eine Demokratie durhaus geziemt.
Man brauht hier Ravetz niht in allen Einzelheiten zu folgen, doh sein Ver-
daht, dass eine Art kollektiver Hysterie ein Phänomen hervorgebraht hat, das dem
objektiven wissenshatlihen Test gar niht standhalten kann, ist provozierend:
Was, wenn die hese vom menshengemahten Klimawandel so gar niht
aufrehtzuerhalten ist? Shon jetzt sind die Folgen für die Glaubwürdigkeit der
Klimawissenshaten desaströs, und die bisherige Klimapolitik, die sih stark von
einer politisierten Wissenshat leiten lässt, erweist sih weiterhin als wenig wirk-
sam.
Ohne Zweifel war sih Ravetz der Provokation bewusst, diese Kritik auf einem
Blog zu veröfentlihen, der für seine gnadenlose Kritik am Alarmismus und seinen
rauen Umgangston bekannt ist. Das Zeihen, das er damit setzt, spiegelt niht seine
Haltung zum Klimawandel wider, sondern seine Anerkennung der skeptishen Blo-
gosphäre, die diese Kritik ermögliht und veröfentliht. Der Artikel von Ravetz
shlug hohe Wellen und stieß auf große Beahtung niht nur im Umfeld der Skep-
tiker.
Versöhnung in Lissabon?
Jerry Ravetz beließ es niht bei diesem Beitrag in der Blogosphäre, sondern organis-
ierte mit einer portugiesishen Kollegin im Januar 2011 einen Workshop in Lissabon
mit dem überrashenden Titel: „Versöhnung in der Klimadebate“. Ursprünglih war
 
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