Geoscience Reference
In-Depth Information
brüske Ablehnung diese Grenze zu markieren. Geradezu hysterish sind ot Reak-
tionen auf politishe oder poetishe Herangehensweisen, wie sie auf der
Klimazwiebel immer wieder vorgeshlagen werden - oder aber sie werden stillsh-
weigend ignoriert. Alternative Herangehensweisen werden dann als unwis-
senshatlih harakterisiert, läherlih gemaht oder manhmal als feminin
gebrandmarkt. Legendär war eine Debate über einen Beitrag der amerikanishen
Aktivistin Naomi Klein, in deren Person sih mit dem Weiblihen und dem Polit-
ishen gleih zwei solher Gefahren für die objektive Wissenshat vereinten: Her-
ren, die saubere Wissenshatlihkeit wie einen Ausweis vor sih her tragen, liefen
Gefahr, die Contenance zu verlieren angesihts der unverhohlenen Politisierung der
Klimafrage, und dann auh noh durh eine Frau.
Hier räht sih, dass die Naturwissenshaten die bereits erwähnten „science
wars“ gewonnen haben, ohne sih einer Debate über die gesellshatlihe Natur
von Erkenntnis wirklih zu stellen. „Political correctness“ gilt vielen als ein Shimp-
fwort, und die Diskussionen über Feminismus, Rassismus oder andere Formen kul-
turell inszenierter Ungleihheit sheinen ot shlihtweg niemals statgefunden zu
haben. Im wissenshatlihen Alltag wie in der Blogosphäre sind es mehr oder
weniger subtile Mehanismen, mit denen Frauen aus der Diskussion gekikt wer-
den. Von einzelnen Gesprähen wissen wir, dass manhe unserer Kolleginnen vor
dem shulterklopfenden, ot sexistish unterlegten Umgangston ihrer männlihen
Kollegen zurükshreken und davon absehen, an den Blogs teilzunehmen. Daran
ändern auh nihts die Ausnahmen wie Judith Curry in der Blogosphäre oder Gab-
riele Hegerl 60 in der Klimawissenshat, die sih niht wegen des Fehlens solher
Mehanismen, sondern eben trotz dieser durhgesetzt haben.
Natürlih kann die Klimafrage niht auf diesen Aspekt verkürzt werden. In einem
weiteren Sinne dient der Genderaspekt als eine Chifre für den generellen Zugang
zum Klima als einem äußerlihen und rein tehnishen Problem auf der einen und
als einem gesellshatlihen und „lebensweltlihen“ Problem auf der anderen Seite.
Die Frage nah dem „Geshleht des Klimas“ setzt sih im übertragenen Sinn fort in
der Debate über Geoengineering, also großtehnishe Lösungen, über Möglih-
keiten der Steuerung und Lenkung von Märkten und Bevölkerungen - dem „social
engineering“ - oder über die Möglihkeiten der Änderung der Lebensführung, mög-
liher Grenzen des Wahstums usw.; kurz, in der Klimadebate in all ihrer Breite
und Widersprühlihkeit, wie wir sie heute führen. Es geht, wie gesagt, niht dar-
um, diese Debaten auf die Frage des Geshlehts zu reduzieren; vielmehr eröfnet
 
Search WWH ::




Custom Search