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auf, und die Blogs folgen dieser und fahen sie manhmal auh an. Die
Wahrnehmung des Klimawandels im Jahr 2012 ist niht mehr dieselbe wie 2009, als
die Klimazwiebel aning, ganz zu shweigen vom Nobelpreisjahr 2007. Vielleiht
verliert sih die Untersheidung zwishen Skeptikern und Alarmisten eines Tages
einfah deshalb, weil sih die Wahrnehmung des Klimaproblems so verlagert hat,
dass sie keinen Sinn mehr maht.
Wie männlich ist die Klimadebatte?
Die meisten Kommentare in der Klimablogosphäre und damit auh auf der
Klimazwiebel sind anonym gehalten, wie dies durhaus auh bei anderen hemen
im Internet üblih ist. Aus Beiträgen und Gesprähen wissen wir, dass manhe
Lehrer im Kollegium niht als Skeptiker erkannt werden wollen oder Doktoranden
oder Postdocs negative Auswirkungen auf ihre Stellung befürhten. Andere wieder-
um sind abgeshrekt von dem manhmal rauen Ton oder der Stammtishatmo-
sphäre vieler Diskussionen. Die Anonymität bestärkt, wie viele Untersuhungen
und auh unsere Erfahrungen zeigen, genau ein solhes Verhalten. Die Politik der
Klimazwiebel ist es, Beshimpfungen oder auh nur unbegründet vorgebrahte
starke Meinungsäußerungen weitgehend zu unterbinden.
Doh hinter diesem allgemeinen Muster stekt noh mehr. Tatsählih wird die
Klimadebate niht nur in der Blogosphäre, sondern auh in der Wissenshat weit-
gehend von Männern geführt. Es reiht niht aus, diese ofensihtlihe Tatsahe ein-
fah ins Genderseminar abzushieben. Vielmehr stellt sih angesihts manher De-
batten auf der Klimazwiebel und anderswo tatsählih die Frage, wie geshlehtlih
konnotiert die Auteilung in „harte“ und „weihe“ Wissenshaten, in „Erklären“
und „Verstehen“ eigentlih ist. Oder, anders ausgedrükt, wie männlih das Klima in
der Klimadebate ist. Das zentrale Charakteristikum vieler Beiträge auh auf der
Klimazwiebel ist, trotz der Beshwörung des „honest broker“, dass die Naturwis-
senshat letztlih doh im Besitz der Wahrheit und damit auh der Lösung des
Klimaproblems ist. Die Grenze zwishen Natur- und Gesellshatswissenshaten
muss immer wieder neu gezogen werden, damit sih die Gebiete niht vermishen.
Wissenshat ist neutral, objektiv, geshihts- und ortlos: dieses Credo muss umso
öter wiederholt werden, je tiefer die Klimawissenshat sih in der Politik und im
Menshlihen verirrt. Viele der Reaktionen auf ethnologishe oder soziologishe In-
terventionen dienen als Anlass, durh ihre Verurteilung, Kritik oder häuig auh
 
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