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7 Wüste als Lebensraum
Die Dichte, Verteilung und Art der Pflanzen bieten eine nachvollzieh-
bare Grundlage zur Definition und Differenzierung von Wüsten, da
diese Merkmale unmittelbar und maßgeblich vom jeweiligen Was-
serhaushalt bestimmt werden. Klimatische Parameter wie Nieder-
schlagsmenge, Temperatur, Verdunstung, Nebel usw. gehen in den
Landschaftswasserhaushalt ein, der wiederum von Standortfakto-
ren wie Relief, Boden/Substrat oder Exposition modifiziert wird.
Sein Potenzial drückt sich im resultierenden Artenspektrum und in
der Biomasse aus. Aufgrund der pflanzlichen Kargheit erscheinen
kausale Zusammenhänge und ökosystemare Standortbeziehungen
leichter einsichtig als in üppigeren Vegetationsformationen. Umso
komplizierter sind die physiologischen Vorgänge und Anpassungs-
strategien der Pflanzen an den Lebensraum Wüste.
Von der Zusammensetzung und Leistungsfähigkeit der Pflanzenbe-
deckung wird maßgeblich die Wüstenfauna bestimmt. So werden
auch Grundzüge der Nahrungskette vorgestellt und die Adaptions-
mechanismen der Tiere an die extremen Bedingungen der Wüsten-
oberfläche umrissen (Kap. 7.4). Schließlich werden Fremdlingsflüsse
und Oasen als außergewöhnliche Elemente in Wüsten angesprochen.
7.1 Vegetation in Wüsten
Es wird im Folgenden versucht, charakteristische, für viele Wüsten
zutreffende Vegetationskennzeichen zusammenzustellen. Dazu ge-
hört die Verteilung von Pflanzen im Raum und ihr zeitliches Auftre-
ten: Generell ist eine Dauervegetation (perennierende Pflanzen) von
der ephemeren Vegetation (kurzlebigen, episodischen) zu unter-
scheiden. Des Weiteren wird eine ökologische Typisierung der in
Wüsten lebenden Pflanzen versucht, wobei deren Anpassungsmecha-
nismen und Überlebensstrategien umrissen werden.
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