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Allgemeine Kennzeichen
des Wüstenklimas
Im Folgenden werden einige Orientierungsangaben zum Wüstenkli-
ma angeführt. Wie aus dem Ursachenspektrum für Wüsten abzu-
leiten ist, sind Pauschalierungen nur bedingt möglich. Wüsten sind
neben ihrer großklimatischen Einordnung in ihren zonal oder lage-
bedingten Klimaausprägungen u. a. sehr stark durch orographische
Gegebenheiten bestimmt. Im zweiten Teil des Buches wird die indi-
viduelle Charakterisierung anhand der ausgewählten Beispiele stär-
ker berücksichtigt.
6.1 Niederschläge und ihre raum-zeitliche Variabilität
Niederschlagsarmut ist das dominante Merkmal der heißen/war-
men Wüsten. Die Verdunstung (Evaporation) überwiegt das atmo-
sphärische Wasserangebot um ein Vielfaches. Das Wissen um die Höhe
und Verteilung der Niederschläge ist jedoch immer noch dürftiger als
um andere meteorologisch-klimatische Parameter: Die Niederschläge
in Vollwüsten fallen episodisch-unzuverlässig und räumlich ungleich-
mäßig als Sommerregen (tropische Wüstenseite) oder als Winterregen
(subtropische Seite).
Klimadiagramme (Abb. 15, 44, 52) machen die Mengen deutlich
und wie sehr sich die Niederschlagskurven von Sommer- oder Winter-
regenwüsten in ihrem jahreszeitlichen Verlauf unterscheiden. Auch
bei gleichem Saisontyp gibt es untereinander große Unterschiede im
Temperatur- und Niederschlagsgang, sodass sich zu starke Verallge-
meinerungen verbieten. Landschaftsökologisch ist es sehr bedeutsam,
zu welcher Jahreszeit die spärlichen Niederschläge fallen, da die Eva-
poration in den kühleren Wintermonaten weit schwächer als zur Zeit
der Sommerregen ausfällt. Bei den Binnenwüsten Asiens herrschen
Sommerniederschläge vor. In manchen Bereichen gibt es geringe win-
terliche Schneerücklagen (Abb. 61, 62).
Sieht man von den Hochgebirgswüsten ab, sind Regen, Nebel und
Tau die bestimmenden Niederschlagsformen in den tropisch-subtro-
pischen Wüsten; Schnee tritt nur einigen extremen Hochlagen auf.
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