Geoscience Reference
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Foto 4
Das Death Valley (Tal
des Todes) in Kalifor-
nien gilt als Prototyp
einer extremen oro-
graphischen Wüste:
Die im Lee der
Panamint Range
(Sierra Nevada) mit
über 3000 m Höhe
auf unter den Meeres-
spiegel (- 86 m u.M.)
absteigenden Luft-
massen erreichen
den Boden der Senke
extrem trocken (unter-
sättigt) und verhin-
dern Kondensation.
Range-Strukturen (Sonora) und im Norden Mexikos (Chihuahua).
In Südamerika liegen Wüsten im Lee der Anden-Kette - die Atacama
im Lee des Monsuns , die Halbwüste/Steppe der argentinischen Pam-
pa im Regenschatten der Westwindzone (Abb. 11). Topographische
Ariditätseffekte wirken sich auch in der Namib , Tharr , Gobi o.a. aus,
gekoppelt an weitere oder übergeordnete Trockenheitsursachen. Zahl-
reiche Wüsten haben de facto komplexe Ursachen (z. B. Namib; Abb.
12) oder sind in ihrem Gesamtcharakter als Wüsten regional zu dif-
ferenzieren (Kap. 4.7).
4.4
Edaphische Wüsten
Diese Kategorie von Wüsten verdankt ihre Entstehung den Eigen-
schaften des oberflächennahen Untergrundes. Sie existieren dort,
wo sie aus klimatischen Gründen nicht zu erwarten wären: Trotz
potenziellen Halbwüsten-Klimas stellt sich eine Vollwüste ein. Wo
die Niederschläge eine Trockensavanne, einen Buschwald oder eine
Steppe hervorbringen könnten, sind regional wüstenhafte Zustände
mit nur karger Vegetation entwickelt.
Edaphische Wüsten sind auf die mangelnde Wasserspeicherungs-
kapazität der Böden oder Substrate zurückzuführen. Der Großteil
des Wassers versickert rasch in klüftigen oder sehr porösen Gesteinen,
Krustenbildungen oder Verwitterungsdecken und steht im poten-
ziellen Wurzelraum von Gräsern, Kräutern oder niedrigen Sträuchern
nicht zur Verfügung.
Edaphische Wüsten finden sich oft auf jungen Vulkaniten oder
grobkörnigen Sedimentkörpern (Schuttdecken, Geröllakkumulatio-
nen usw.). Bisweilen treten Bäume darin auf, die es geschafft haben,
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