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Abb. 11
Verbreitung der
Trockengebiete und
Wüsten in den Mittel-
breiten. Das Hauptver-
breitungsgebiet liegt in
den kontinental-klima-
tischen Bereichen
Eurasiens und Nord-
amerikas (ungefähr
zwischen 35° und
55° N). Zusätzlich
wirken die Rocky
Mountains oder die
innerasiatischen
Gebirge als Nieder-
schlagsfänger. In Süd-
amerika verursacht die
Anden-Leelage das
ostpatagonische
Trockengebiet (aus
Schultz 2000).
4.3 Orographische Wüsten (Regenschattenwüsten)
Aufgrund der jungen tertiären Gebirgsbildung sind Reliefsituationen
entstanden, in denen quer zu den dominanten Windregimen Höhen-
züge verlaufen, die bereits alleine Aridität erzeugen. Aus der Existenz
und räumlichen Anordnung von höheren Gebirgen können Wüsten
entstehen, auch wenn die großklimatische Lage dies nicht erwarten
lassen würde. So ist eine der touristisch bekanntesten Wüsten - das
Tal des Todes (Death Valley) in Kalifornien - eine Regenschatten-
oder Leeseiten-Wüste. Die 86 m unter dem Meeresspiegelniveau
liegende Depression erstreckt sich im Lee der Sierra Nevada (), die
in starkem Maße die Niederschlag bringenden Westwinde abfängt
(Steigungsregen). Beim bzw. nach dem Übersteigen der NNW - SSE
streichenden Hochlagen (Mt. Whitney: 4400 m; Panamint Range:
3366 m) lösen sich die restlichen Wolken auf. Beim trocken-adiaba-
tischen Abstieg über mehrere tausend Meter erwärmt sich die Luft-
masse weiter und erreicht die Längsfurche des Death Valley mit
sehr geringer relativer Luftfeuchte (Foto 4). Die starke Einstrahlung
bewirkt Tagestemperaturen von oft über 50 °C. Es ist somit ein
Föhn-Effekt, der die Aridität und damit die wüstenhaften Lebens-
bedingungen erklärt. Gerade bei sehr hoch aufragenden Gebirgen ist
auch der Erwärmungs- und Untersättigungseffekt der absteigenden
Luftmassen entsprechend hoch.
Weitere orographische Wüsten finden sich im Südwesten der USA
im Windschatten der Sierra Nevada (Mojave, Foto 1), in den Basin-
 
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