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2. Vegetationsausbreitung innerhalb der Wüste durch autochthone
Niederschläge;
3. Erhöhte Tragfähigkeit der Fremdlingsfluss-Oasen durch verstärkte
und regelmäßige Wasserführung.
Abb. 6
Kurve der nacheiszeit-
lichen (holozänen)
Klimaschwankungen
und deren Auswir-
kungen auf kultur-
geschichtliche Entwick-
lungen, vornehmlich
der Nordhalbkugel
(ergänzt n. Schönwiese
1995 aus Eitel 2008).
Zu Punkt 1 und 2 : Das Wüstenökosystem mit seinen episodischen,
geringen Niederschlägen wird durch tropische Gras-Gehölz-Gesell-
schaften (Savannen) oder außertropische Gras- und Krautfluren (Step-
pen) abgelöst. Ursache ist die vergrößerte Reichweite und Ergiebigkeit
des Monsuns bzw. der größere Einflussbereich von Tiefdruckgebieten
der Westwindzirkulation. Die Wüstengrenzen rücken gegen das Kern-
gebiet vor. Auch fallen jetzt Niederschläge unmittelbar vor Ort und er-
lauben die Kulturausbreitung in neue Gebiete hinein. Als besondere
Leitlinien bieten sich die (wiederbelebten) Wasserläufe mit ihren Kol-
ken und Sumpfstrecken an. Ebenso sind durch Überflutungen oder
durch die Auffüllung des Grundwasserkörpers neu entstandene Seen
besonders attraktive Gebiete (Kap. 12.1.3). Der verstärkte Vegetations-
besatz in den angrenzenden Flächen zieht Savannentiere als po-
tenzielles Jagdwild an und ermöglicht Pastoralnomadismus, später
Domestikation und sesshafte Viehwirtschaft in der Sahara.
Zu Punkt 3 : Flüsse, die Vollwüsten durchqueren oder in deren
Kernräumen gänzlich versickern und verdunsten (endorhëische
Flüsse), erhalten ihr Wasser hauptsächlich aus stärker beregneten Ein-
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