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Tab. 3 Zeitlich-stratigraphische Gliederung des Spät- und Postglazials in Mitteleuropa
- zur vergleichenden Einordnung klimatischer u. a. Entwicklungen in den Wüs-
ten und Halbwüsten. Das Hochglazial (LGM/Last Glacial Maximum) umfasst
den Zeitraum von 20 000 -14 446 Jahren vor heute [cal BP]
(aus Gebhardt et al. [Hrsg.] 2007)
Quartär
Zeitabschnitt (Chronozone)
Zeitdauer (cal BP; Jahre vor heute)
Spätholozän
Subatlantikum
Subboreal
Atlantikum
Boreal
Präboreal
2800 - 0
5100 - 2800
8200 - 5100
9800 - 8200
11 590 - 9800
HOLOZÄN Mittelholozän
Frühholozän
Jüngere Dryas
Alleröd
Ältere Dryas
Bölling
Älteste Dryas
Meiendorf
12 680 - 11 590
13 370 - 12 680
13 535 - 13 370
13 670 - 13 535
13 810 - 13 670
14 446 - 13 810
SPÄTGLAZIAL
HOCHGLAZIAL
Last Glacial Maximum ( LGM )
>14 446
(~10 -11 °C) war die Sahara deutlich weiter ausgedehnt als heute und
in ihrem Ariditätsgrad noch extremer (Abb. 5). Fixierte, vorzeitlich
Dünenfelder zeugen von diesem Extremzustand (stv. Völkel 1988),
der sich in vergleichbarer Weise auch in anderen Wüsten wieder-
findet.
Landschaftliche Veränderungen in den Wüsten und an deren Rän-
dern gehen mit hygrischen Schwankungen auch in der weiteren
Umgebung einher. Wüsten sind eingebettet in das großräumige Ge-
samtsystem der Ökozonen/-regionen und Zirkulationsmuster. Alle
relevanten Grenzen verlagern sich, wenn v. a. Veränderungen im Nie-
derschlagsregime greifen: In den niederen Breiten mit ihrem ohnehin
höheren Strahlungsinput und hohem Wärmeniveau steuern in erster
Linie die veränderten Niederschlagsverhältnisse die Dimensions- und
Lageveränderungen von Ökozonen und den Charakter ihrer Vege-
tationsformationen (Artenspektrum, Dominanzen usw.).
Die großräumigen Konsequenzen hygrisch-klimatischer Schwan-
kungen zwischen dem letzten Hochglazial (LGM) und der Jetztzeit
werden in dem Zeitscheibenvergleich Afrikas sehr gut deutlich. In
sechs Abschnitten ist in Abb. 5 die Entwicklung der Vegetationsfor-
mationen seit dem letzten Hochglazial (20 000 - 16 000 J.v.h.) bis zum
gegenwärtigen Zustand wiedergegeben. Sehr deutlich wird der Zu-
sammenhang zwischen dem Wachstum der Wüste und dem zeitglei-
chen drastischen Zurückweichen des Regenwaldes während der Kalt-
zeit sowie dem Ausufern des Regenwaldes und der Savannen während
des postglazialen Klimaoptimums zwischen 9000 und 7000 J.v.h.
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