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pischerweise spalten sich die Flüsse beim Abkommen weiträumig
auf (Finke River/Simpson-Wüste; Cooper Creek/Strzlecki-Wüste).
Der Cooper Creek erreichte während der katastrophalen Niederschläge
im Februar 1974 hier eine Breite von 60 km; der nördlich benachbarte
Warburton mit seinen beiden Nebenflüssen Diamantina und Georgina
überfluteten ein Gebiet von einer Gesamtbreite von 500 km. Der Abfluss
des Warburton erreicht alle zwei bis drei Jahre Lake Eyre, der des Cooper
Creek nur alle zehn Jahre, aber nur dreimal in den vergangenen 150
Jahren (1950, 1974 und 2000) reichte die Abflussmenge aus, um das
riesige Seebecken von 8430 km 2 vollständig zu füllen.“ (Löffler 2000).
Ton- und Salzpfannen (ausgetrocknete Seen; Playas) sind zahl-
reich in Westaustralien und werden in ihrer Anlage auf ein
miozänes Flusssystem zurückgeführt, das infolge der pliozänen
Austrocknung zerfiel. Besonders eindrucksvolle und große
Pfannen existieren um die Stirling Range herum. Manche sind 2
bis 5 km lang und NNE-SSW entsprechend der formenden Wind-
richtung orientiert. Pfannen verschiedener Größe und landschafts-
prägendem Erscheinungsbild finden sich auch im südlichen New
South Wales, im nördlichen und im südlichen Victoria. Die oft
lineare Ausrichtung deutet auch hier auf ein Paläo-Dränage-
system hin. Die größten Salzsseen (Lake Eyre, Torrens, Gairdner,
Frome) finden sich im tektonischen Senkungsbereich des Großen
Artesischen Beckens. Das Lake Eyre-Becken mit 200 000 km 2
ist eine von Abflüssen geprägte Wüste. Es zeigt einen gänzlich
anderen Charakter als die Dünen und das Gebirgsland in der
Western Desert und in Zentral-Australien. Die Flusssysteme von
Warburton, Coober Creek und Finke bringen großen Mengen
Wasser in die Wüste.
Gilgai-Relief
Eine pedologische Besonderheit (die auch in anderen Wüsten be-
obachtet werden kann) ist das Gilgai-Relief . Es ist ein vor allem in der
Osthälfte Australiens im Bereich der Ton- und Salzpfannen sowie der
Schwemmebenen weit verbreitet strukturiertes Bodenrelief. Dabei
handelt es sich um eine geregelte oder auch willkürliche Anordnung
von kleinen Hügeln und zwischengeschalteten Depressionen in
flachen oder nur sehr schwach geneigten Landschaften. Der Begriff
Gilgai stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet Kleines
Wasserloch. Solche Wasserstellen sind jedoch nur in größeren De-
pressionen des Gilgai-Reliefs anzutreffen.
Die Entstehung dieser unruhig-buckeligen Oberfläche ist an
quellfähige Tonablagerungen gebunden: Ausgetrocknete tonige
Böden schrumpfen und zeigen tiefe Risse, zurückzuführen auf einen
hohen Gehalt an Dreischicht-Tonmineralen (v. a. Smectite). Bei
 
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