Geoscience Reference
In-Depth Information
decken stammen mit ihren Quarzkörnern vornehmlich aus dem
Recycling paläozoischer Sandsteine (vergleichbar der Sahara), und
aus der erwähnten Aufarbeitung uralter Verwitterungsdecken, aus
denen vornehmlich der resistente Quarz überdauerte. Solche Vor-
gänge zeigen den permanenten, typischen Transformations- und
Evolutionsprozess von Altlandschaften, die in ihrer Entwicklung
mehrfachen klimatischen Wandel erfahren haben.
Hartkrusten (Duricrusts): In Australien sind Krustenbildungen
unterschiedlicher Genese weit verbreitet und prägen als paläogeo-
graphische Relikte das regionale Landschaftsbild: Es sind Plateaus
mit verwitternden Stufenrändern. Kieselsäurekrusten (silcretes)
sind besonders zu nennen, dazu Lateritkrusten (ferricretes) und
Bauxite. Die Anlage von Kieselsäureausfällungen oder die resi-
duale Anreicherung von Eisen- und/oder Aluminiumverbindungen
steht im Zusammenhang mit einer Landschaftsentwicklung unter
lang anhaltenden feucht-warmen, chemisch sehr aggressiven Be-
dingungen und damit auch im Kontext mit der o.a. Einrumpfung
des Kontinents.
Gebirgswüsten sind vornehmlich an den Rändern des ariden
Raumes verbreitet (Macdonell-Kette; James Ranges). Die Höhe
der über die Flachländer aufragenden Gesteinskomplexe erreicht
selten mehr als tausend Meter. Im ariden Bereich ist der Mt. Zeil
(Macdonell) mit 1524 m ü.M. der höchste Punkt. Schluchten des
Finke und Hugh River Systems, die sich an den tektonischen
Gesteinsstrukturen orientieren, bieten botanische Besonderheiten
(Finke Gorge, Elery Creek, Palm Valley, Kings Canyon). Die dortige
Nähe zu Grundwasservorkommen haben Pflanzen aus früheren
Feuchteperioden ein Überdauern ermöglicht, z. B. die Palmenart
Livistonia mariae und die Cycadee Makrozamia macdonelli (Löffler
2000).
Steinwüsten/Geröllwüsten werden in Australien oft gibber plains
genannt. Sie entsprechen den aus anderen Wüsten beschriebenen
Steinpflastern. Die Steine oder gerundeten Komponenten stam-
men zum Teil von verwitterten Sandsteinen, vor allem aber aus
alten Kieselsäurekrusten (silcretes), deren Plateau-Stufen randlich
abgetragen werden und das Material für die Gibber-Gerölle/-Kie-
se liefern. Hauptverbreitung der Silcrete-Plateaus ist der aride
Kernraum um den Lake Eyre und Coober Pedy. In der Nähe des
Herkunftgebietes haben die gibber plains den Charakter einer
Schuttwüste (Hamada), mit wachsender Entfernung nimmt die
Korngröße ab und die Rundung zu. Dann ähnelt die Oberfläche
einer Serir (vgl. Foto 39); oft besitzen die Gerölle eine rötliche
Patina aus Eisen-Oxiden (Wüstenlack). Feinere Komponenten sind
ausgeschwemmt und ausgeweht worden. Das heutige Steinpflaster
schützt regional darunter liegende Gesteine oder Sedimente vor
weiterer Verwitterung oder Deflation.
Search WWH ::




Custom Search