Australien – Kontinent der (Halb-)Wüsten - Wusten: Entstehung, Kennzeichen, Lebensraum - page 259

Tab. 20 Klassifizierung der Pflanzenarten der ariden Gebiete Australiens
nach Lebensformen (aus Küppers & Küppers 2004)
Lebensform

Artenzahl % Lebensform Artenzahl %

Bäume (über 8 m hoch) 66 2,50 Epiphyten 1 0,04

Sträucher (2-8 m) 552 21,20 Ausdauernde Kräuter 701 26,90

Kleinsträucher bis 2 m 839 32,20 Geophyten 17 0,65

Lianen 7 0,27 Halophyten 22 0,84

Stammparasiten 23 0,88 Hydrophyten 10 0,38

Stammsukkulente 7 0,27 Annuelle 362 13,90

Diese sind an bestimmte Salzgehalte im Boden gebunden, die vom
Grundwasser, Zuschusswasser oder äolisch eingetragen werden.
Verbreitung: 0,4 - 0,5 Mio. km 2 .

14.3 Geomorphologische Wüstentypen und

Landschaftsgeschichte

Zur Rekonstruktion der Landschafts- und Klimageschichte ist man
auf indirekte Klimaindikatoren angewiesen, sogenannte Proxy-Da-
ten : Das geo-biogene Landschaftsinventar wird als Archiv benutzt.
In Australien liefern vor allem - und das mag für den Kontinent der
Wüsten eigentümlich klingen - Fluss- und See-Ablagerungen wert-
volle Hinweise auf die Klimageschichte. Aus ihnen lässt sich die Art
und Dynamik des Abflusses (und damit Höhe und Intensität der
Niederschläge im Einzugsgebiet) abschätzen. Palynologische Unter-
suchungen (Isotopenbestimmungen an Diatomeen o.Ä.) können Um-
weltinformationen und Datierungen liefern. Über die Analyse der
riesigen Langsdünenfelder und Sanddecken lassen sich Fragen über
Windsysteme und -stärken oder Vegetationsbesatz und damit über

Tab. 21 Geomorphologische Wüstentypen
(nach Mabbutt 1977 aus Goudie 2002)
Wüstentyp Fläche in km 2 % der ariden

Zone

Gebirgs- und Fußflächenwüste 818 000 16

Rumpfflächenwüste 697 000 14

Stein-/Geröllwüsten (Hamada u.Ä.) 894 000 18

Alluvial- und Tonebenen 650 000 13

Sandwüsten 1916 000 38

(End-)Seen, Playas 50 1