Geoscience Reference
In-Depth Information
jährlicher Zufluss (km³)
Abb. 56
Jährliche Zuflüsse in
den Eyre-Salzsee
(9475 km 2 ) im tro-
ckenen Zentrum
Australiens (veränd.
n. Goudie 2002).
Deutlich wird die
äußerst hohe Nieder-
schlagsvariabilität -
sowohl in der Zufluss-
menge wie in der Zeit.
1974
40
35
30
25
20
15
10
5
0
1949-52
1885
1905
1925
1945
1965
1985
kanische Kalahari. Absteigende Luftmassen bewirken Wolkenauf-
lösung und damit Niederschlagsarmut. Die Zentren des Hochdruck-
gürtels verlagern sich saisonal entsprechend dem Stand der Sonne.
Da sich über Australien nur die Ränder oder Ausläufer, nicht die
Kerngebiete, von Zirkulationssystemen mit jahreszeitlicher Verlage-
rung auswirken, wird die hohe Variabilität verständlich. Die Situation
ist in etwa vergleichbar mit der im südwestlichen Afrika. Auch hier
bringen die gleichen Zirkulationssysteme in ihrem randlichen Über-
lappungsbereich (südliches Namibia) höchst unzuverlässige und nied-
rige Regenfälle. Weder monsunale Sommerregen noch ektropische
Winterregen sind ergiebig. Auch in diesen Halbwüsten und Wüsten-
steppen steht die extensive Weidenutzung unter einem hohen Tro-
ckenheitsrisiko.
Für Australien ist typisch, dass alle vier Windsysteme (s. u.) auch
in den ariden Gebieten Niederschlag produzieren können. Der Unter-
schied zu den humiden Gebieten des Kontinents liegt lediglich in der
Wahrscheinlichkeit des Regens, weniger im Niederschlagstyp. Alle
vier Typen haben eines gemeinsam - sie sind sehr unzuverlässig und
wenig ergiebig:
Sommermonsun,
tropische Zyklone (Wirbelstürme; willie-willies),
Mittelbreiten-Fronten (Westwind-Zirkulation),
Inner-Hoch-Fronten (easterly waves).
Die durchschnittliche Regenmenge in südlichen ariden Bereichen be-
trägt 100 - 150 mm/Jahr; weiter nördlich 200 mm/Jahr. Phasen ohne
Vegetationszuwachs von mehr als 250 Tagen kamen in 43 Jahren 4-mal
vor; die längste Phase dauerte 465 Tage (Williams & Calaby 1985). Aus
ökologischer wie auch viehwirtschaftlich-unternehmerischer Sicht ist
die zeitliche (und räumliche) Variabilität der Niederschläge von be-
sonderer Bedeutung, und Australien hat diesbezüglich eine beson-
dere Stellung: Knapp 40 % der Fläche Australiens verzeichnet jähr-
liche Niederschläge unter 250 mm, kein Ort erhält aber weniger als
Search WWH ::




Custom Search