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Abb. 51
Das Zirkulations-
system über den süd-
peruanisch-bolivia-
nischen Anden: Die
Trockenheit der
pazifischen Küsten-
region (Atacama-
Wüste) erklärt sich aus
den an der Westflanke
der Anden absteigen-
den Luftmassen. Die
resultierende Absink-
inversion und die
Luftabkühlung über
dem kalten Humboldt-
Strom erzeugen eine
stabile Luftschichtung
und verhindern so
Konvektionsnieder-
schläge im küsten-
nahen Bereich (aus
Mächtle & Eitel 2011).
Heiße Wüsten sind in den drei Ländern in der Küstenregion, in
den tieferen Partien der Bergland-Abdachung und in den inner-
andinen Trockentälern anzutreffen. Hauptgrund für die Küstenwüste
ist der kalte Humboldt- oder Peru-Strom entlang der Pazifikküste Süd-
amerikas. Der Hauptstrom verlässt die Küste im Norden bei Cabo
Blanco (Nähe Talara/NW-Peru). Ein Nebenarm erreicht noch die
Südküste von Ecuador, wo er die regionale Kaktus-Formation ver-
ursacht. Hier im Norden Perus setzt sich aber in unregelmäßigen Ab-
ständen von mehreren Jahren das El Nino-Phänomen durch, das des
Öfteren zu katastrophalen Überflutungen in Siedlungsgebieten und
zu Veränderungen in festländischen wie marinen Ökosystemen führt
(Caviedes 2005; Weischet 1996). So erlebte Puerto Chicama (Ø 4,2 mm
N/Jahr in 40-jähriger Beobachtung) im März 1925 ein Starkregen-
ereignis mit 96 mm. Die Städte Chiclayo und Piura waren 1971 und
1983 für Tage überflutet. Episodisch aktive Gerinnebetten (Quebradas)
entwickelten sich zu reißenden Flussläufen (Rauh 1985).
Im Norden Perus heißt der Wüstenbereich Sechura und umfasst
einen 100 - 150 km breiten Streifen der Küstenebene. Ab Chiclayo
(~7° S) gilt die Bezeichnung Atacama , wie auch im südlich an-
schließenden Chile. Der kalte Peru-Strom ist für die relativ niedrigen
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