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Die nordchilenisch-peruanischen
Wüsten
An der Westabdachung der Anden verläuft am Westrand Südame-
rikas eine Wüste von über 3700 km Länge, und zwar beginnend in
Süd-Ecuador (~5° S), weiter entlang der peruanischen Küste bis
etwa 25° S. In Chile greift die Wüste weit inlands in den andinen
Gebirgskomplex aus. Der längste Abschnitt - die Atacama - ist am
besten bekannt, und zwar unter der genetischen Einordnung als
Küstenwüste . Ihr Wesen und ihre interne Gliederung sind jedoch
komplexer (s. u.): Das Trockenklima reicht dort als Binnenwüste bis
auf/über 3500 m ü.M. Die Schneegrenze wird erst in 6000 m erreicht.
Ihre Genese als Wüste ist verknüpft mit plattentektonischen Vor-
gängen (Zerfall des Superkontinents Gondwana in der Kreidezeit),
den daraus folgenden global-klimatischen Veränderungen (Antarktis-
Vereisung; s. Kap. 2) und der Heraushebung des Anden-Hochgebirges
(Plattenkollision) als orographischer Klimaparameter. Der Altiplano
kam zwischen 19 und 6,2 Mio. Jahren in seine Höhenlage (Seyfried
& Leinfelder 1994). Zusammen mit den aufsitzenden Vulkanen bildet
er eine für die Entstehung der binnenländischen Atacama-Wüste ent-
scheidende Luftmassenbarriere (Abb. 51).
13.1
Wüstenklima und Vegetationaspekte
der peruanischen Atacama
Sehr stark an der Ausprägung der klimatischen Wüstentypen ist
die Orographie der Nord-Süd verlaufenden, teils parallelen Anden-
Kordilleren mit ihren tief eingeschnittenen Längstälern beteiligt. Die
Reliefenergie ist beträchtlich: Auf weniger als 100 km Distanz wird be-
reits die Gletscherregion der Cordillera Blanca mit dem 6768 m hohen
Vulkan Huarascaran erreicht.
In Peru sind drei Landschaftstypen von West nach Ost auszuglie-
dern:
1. Küstenregion (costa)
2. Bergland (sierra)
3. Waldtiefland (montana/selva)
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