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witschia mirabilis auf. Deren südlichstes Vorkommen liegt am Kuiseb-
Rivier. Die Flachlandschaften der südlichen Namib werden von der
Buschmannkerze ( Sarcocaulon ) und verschiedenen Mittagsblumen-
und Jochblattgewächsen sowie Korbblütlerarten besiedelt. Östlich der
voll-ariden Bereiche nehmen Gräser ( Stipagrostis- Arten) immer mehr
zu. In sehr guten Regenzeiten können sich üppige Grasfluren ein-
stellen. Der Versuch, hier am Namib-Ostrand in den 1950-er Jahren
Farmwirtschaft (Schafzucht) einzurichten, ist nach wenigen Jahr-
zehnten weitgehend gescheitert. Die Niederschlagsverhältnisse sind
zu unzuverlässig (vgl. Kap. 6.1, Abb. 16).
2. Vegetation der Inselberge und Höhenzüge
Liegen Aufragungen in der Nebelzone, leiten die Felsflächen das kon-
densierte Wasser in Spalten und Klüfte ab. Es profitieren Flechten
und blattsukkulente Zwergsträucher. Landeinwärts liegende Insel-
berge wie die Spitzkoppen bilden durch ihre Klüfte und deren Ver-
witterungsmaterial sowie zeitweilig wassergefüllte Verwitterungs-
taschen ökologische Nischen. Dies gilt auch für deren Hangfüße, wo
sich Schuttmäntel und abgeschwemmtes Feinmaterial sammeln (Abb.
28). Hier finden sich besonders viele Sukkulenten, u. a. die Wolfs-
milch-Kandelaber der Euphorbia virosa (Foto 16). Jürgens (2004)
nennt 66 Gefäßpflanzen für die Rössingberge und für den weiter
östlich liegenden Mirabib-Inselberg (Foto 35) bereits eine deutliche
Zunahme auf 120 Angiospermen-Arten. Hierfür ist nicht nur - wie
angeführt - die zunehmende Regenmenge verantwortlich, denn der
Mirabib steht noch zusätzlich unter starkem Nebeleinfluss.
Unter den Sukkulenten, die in Richtung Namib-Ostrand (Vor-
Namib) zunehmen, fällt in steinigem Gelände die giftige, landschafts-
bestimmende Euphorbia damarana auf. Sie wird bis zu 3 m hoch.
3. Autochthone Riviere
In der Luftaufnahme (Foto 9) ist das verästelte System autochthoner
Gerinnebetten in der Zentralen Namib NW zwischen Swakop- und
Omaruru-Rivier zu erkennen. Hier wachsen in Form kontrahierter
Vegetation vor allem Arthraerua leubnitziae und Zygophyllum stapfii.
Weiter östlich treten u. a. Parkinsonia africana und kleine Sträucher
von Acacia reficiens und zahlreiche Kräuter auf. Die oben erwähnte
Welwitschia mirabilis ist als Phreatophyt einzuordnen (Kap. 7.1) -
im Gegensatz zu zahlreichen populärwissenschaftlichen Veröffent-
lichungen, in denen sie als typische, hoch angepasste Wüstenpflanze
beschrieben wird. Ihr Vorkommen liegt landeinwärts südlich des
Swakop und im Bereich des Messum-Kraters (Foto 18).
4. Allochthone Riviere: Fremdlingsflüsse
Für die Zentrale Namib sind der Omaruru (Foto 47), Swakop und
Kuiseb wichtige Durchflüsse, die meist im Abstand von mehreren
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