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12 Wüsten in Afrika
Die drei prominentesten Wüsten Afrikas werden nachfolgend unter
physisch-geographischen, landschafts- und kulturgeschichtlichen
Aspekten umrissen:
die Sahara als die größte und extremste, zonal angeordnete Wen-
dekreiswüste (Passatwüste) mit extremer Hyper-Aridität im Ost-
teil;
die Namib als relativ schmale, longitudinale Wüste mit starkem
Küstenwüstencharakter in der westlichen Hälfte;
die Kalahari als Teil eines vorzeitlichen Mega-Ergs mit riesigen
Längsdünenfeldern, heute fixiert durch eine Dornsavannen-
vegetation.
Sowohl die im Osten Afrikas existierende Danakil-Wüste, Somalias
Wüstenbereiche oder die Wüstensteppen der südafrikanischen Karoo
und des Namaqualandes bleiben ausgeklammert.
12.1 Sahara: größte Extremwüste
Über die weltweit größte Wüste existiert eine unüberschaubare Fülle
an Literatur. Hier werden einige Teilthemen zur aktuellen physisch-
geographische Situation, zur känozoischen Klima- und Landschafts-
entwicklung sowie zur holozänen Kultur- und Siedlungsgeschichte
umreißen soll. Ein Schlaglicht wird dabei auf die Entwicklung in der
heute hyperariden Ost-Sahara geworfen.
12.1.1 Klimatische und vegetationsgeographische Kennzeichen
Die Sahara gehört genetisch in die Kategorie der klimatisch bedingten
Wendekreis-/Passatwüsten (s. Kap. 4.1). Sie führt zusammen mit
der Atacama die Liste der extremsten Wüsten an. Misst man die ak-
tuellen Ariditätsparameter - das Verhältnis Niederschlag/Temperatur/
Verdunstung - an der räumlichen Dimension von etwa 9 Mio. km 2 ,
so ist zweifellos die nordafrikanische Wüste in ihrer Hyperaridität
unübertroffen.
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