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Foto 38
Links: Salina Grande
(argentinischer
Altiplano) ist einer
von zahlreichen
Salaren der Anden.
Das auskristallisierte
Salz ist in Polygone
gegliedert - eine Folge
wechselnder Über-
flutung und Austrock-
nung. In der Salina
Grande wird Kochsalz
(NaCl) abgebaut.
Rechts: Salztonebenen
bilden sich in abfluss-
losen Senken, sie sind
das Endglied eines
endorhëischen Zu-
flusses oder Teil einer
arid-geomorpholo-
gischen Catena (Negev-
Wüste/Israel; vgl.
Abb. 32).
Bei intensiver und lang anhaltender Austrocknung resultiert ein har-
ter, tragfähiger Zustand, sodass die Oberflächen glatter Salztonwüsten
als Fahrbahnen oder Landepisten genutzt werden können. Je nach
chemischer Zusammensetzung des akkumulierten Materials kann die
Oberfläche der Salzpfannen oder Salztonebenen aus unwegsamen
aufgebrochenen Salinar- und/oder Gipskrusten bestehen oder poly-
gonale Rissstrukturen aufweisen (Fotos 38, 62, 63).
Zahlreiche Salzwüsten sind Relikte aus feuchteren Klimaphasen.
Außerhalb der Vollwüsten sind Salztonebenen und Salzpfannen vor
allem in kontinentalen Wüstensteppen verbreitet. Reine Salzwüsten
finden sich dort, wo in den Zentren weiträumiger Beckenlagen heute
keine feinklastischen Sedimente mehr abgesetzt werden, sondern nur
noch salzführende Wässer eingedampft werden. In manchen Salaren
z. B. der südamerikanischen Anden erfolgt eine Zufuhr von salzhal-
tigem Wasser über zuströmendes Grundwasser, das im höheren Hin-
terland eingespeist wird und zur Anreicherung bestehender Salz- und
Gipslagen beiträgt (Abb. 54; Fotos 38, 62). Der Salar de Atacama und
der weltgrößte Salar Uyuni (Bolivien) sind in jüngster Zeit durch ihre
Lithium-Vorkommen in den Blickwinkel geraten.
Da in den meisten Wüsten und Trockengebieten derartige Salzton-
ebenen und Salzpfannen existieren, findet man eine Reihe regional
gebräuchlicher Bezeichnungen: In der internationalen Fachliteratur
hat sich dafür der Begriff Sebka/Sebkha/Sebcha durchgesetzt. Er ist im
nördlichen Afrika gebräuchlich und bezog sich ursprünglich auf li-
torale Salzpfannen. Für Inland-Salzpfannen ist Mamlahah, für Ton-
pfannen Khabra gebräuchlich. Weitere synonyme Bezeichnungen
sind Schott (Nördliches Afrika), Vlei (süd-/südwestliches Afrika), Salar
(Südamerika), Playa, Bolson (Nordamerika, Kawir (Iran), Takyr (Asien,
China); Sor/Salzpfanne (Turan-Tiefland).
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