Geoscience Reference
In-Depth Information
Verwitterung
(v. a. physikalisch)
episodischer fluvialer Transport
(aktuell / vorzeitlich)
zunehmende äolische Dynamik
Glacis
Serir
Sandschwemmebene
Erg
Sebkha
Hamada (Fels- und Schuttwüste)
BERGLAND
Kieswüste
Sandwüste
TIEFLAND (BECKEN, GRABEN, o. Ä.)
Salzton / Gips
GEBIRGSVORLAND
bunden, aus denen durch Deflation z. B. kiesige Steinpflaster (Serir)
entstehen, die in Becken oder Tiefländer abdachen, wo fluvialer Sand
ausgeweht und zu Dünen akkumuliert wird (Erg). Am Ende der geo-
morphologischen Kette stehen die Salztonebenen. Die besonders tro-
ckenen Tiefländer sind die wichtigsten Quellen für Staub, der als äo-
lische Suspension sogar transozeanische Distanzen überbrücken kann.
In der Sahara sind einige dieser Reliefelemente vorzeitlicher Ent-
stehung. Aktuell sind die äolischen Erosions-, Umlagerungs- und
Akkumulationsprozesse in der Weiterentwicklung des Reliefs domi-
nant, während die fluviale Dynamik sich auf schmale Bereiche um
die Wadibetten beschränkt.
Geomorphologische Wüstentypen sind somit in erster Linie Sub-
strattypen: Der Charakter des an der Oberfläche exponierten Materials
bestimmt die Zuordnung zu einem Typ. Üblicherweise unterscheidet
man die genannten Grundtypen wie Hamada (Fels-/Schutt-Wüste),
Serir (Kies-Wüste) und Erg (Sandwüste). In der Natur kommen je-
doch zahlreiche Misch- und Sonderformen vor wie z. B. Senkensedi-
mente (Wüstenrandlösse, Salzton-Ebenen; „Feschfesch“ u. a.).
Abb. 32
Die arid-geomorpholo-
gische Catena/Sequenz
bedeutet einen modell-
haften genetisch-räum-
lichen Zusammenhang
von Reliefelementen
(Gebirge - Becken-
lagen), wie er in
manchen Wüsten
(nördliches Afrika,
Mojave, Persien u. a.)
gegeben ist. In den
zentral- und ost-saha-
rischen Bereichen
nehmen diese Formen
große Wüstenareale
ein, gehören aber oft
genetisch nicht zu-
sammen bzw. sind
nicht zeitgleich
entstanden.
10.2.1 Hamada: Fels- und Steinwüste
Schwer passierbare Wüstenbereiche mit einer dichten oder lockeren
Blockstreu (mehrere Zentimeter bis einige Dezimeter Durchmesser)
werden in Anlehnung an Vorkommen im arabischen Sprachraum
als Hamada (Hammada; Stein-/Felswüste ) bezeichnet (Foto 35).
Grobschutt und Blockwerk stammen häufig aus dem Skelett alter
Verwitterungsdecken oder aus dem Zersatzvorgang von Festgestein.
Dabei entstehende feinere Korngrößen (Grus, Sand, Schluff) werden
durch die episodischen Niederschläge selektiv abgeschwemmt, vor
allem aber vom Wind ausgeblasen. Insbesondere an Hängen ist die
episodische Abschwemmung besonders intensiv; auch kann dabei der
Grobschutt gravitativ etwas verlagert und damit die Verteilung der
Grobklasten dichter werden. Häufig liegen dann die Steine unmittel-
bar auf dem Felssockel auf. Bei sehr flachem Gelände und geringer
 
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