Verwitterung und Stoffneubildungen - Wusten: Entstehung, Kennzeichen, Lebensraum - page 111

Foto 25
Links: Wabenverwitterung, Bröckellöcher und Mini-Tafonis (Wabenverwitterung) sind insbesondere an Sandstein-
und Kalksandsteinschichten häufig zu beobachten. Meist beginnt der Bildungsprozess mit einer Hartrinde und einem
syngenetischen Magerhorizont (s. Abb. 26). Auch wenn die Hartrinde abgefallen und das Lockermaterial heraus-
gerieselt ist, können sich die Vertiefungen aufgrund mikroklimatischer Einflüsse eigenständig weiterentwickeln und
an der Zerstörung des Gesteins mitwirken. Stellenweise können auch Tafonis entstehen (Foto 26, 27). (Timna-Tal,
Negev-Wüste/Israel).
Rechts: Tafonis und Bröckellöcher strukturieren eine gesamte Felswand. Am Rand verläuft der Galeriewald des
Ugab-Riviers (östliche Namib; nördlich Brandberg).

Hartrinde

Benetzung

Magerhorizont

Oxid-Haut
Mikro-Kruste
(Fe-, Mn-
Ausfällung)

Locker-
material

Hydrolyse,
Hydratation
Gefügelockerung
und -zerstörung

Bröckellöcher,
Wabenverwitterung

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Abb. 26
Schema der Bildung von Bröckellöchern über die Anlage einer Hartrinde mit subkutanem Magerhorizont: Durch-
feuchtung C hydrolytische Verwitterung C Verdunstung und Kapillaraufstieg mit Fe-Ionen u. a. C Ausfällung als
Hartrinde. Der darunter liegende Mineralbereich wird gelockert und kann aus Löchern herausrieseln.

organismen beteiligt. Die Kruste zeigt durch Insolation und Umkris-
tallisation der Hydroxide zu wasserlosen Oxiden eine Art rissiges
Schildkröt-Muster. An den Rissen kann weiterhin Wasser eindringen
und den unter der Kruste sich bildenden Magerhorizont verstärken
(Abb. 26). Im Endstadium verliert die ~1 - 2,5 cm dicke Hartrinde den
Kontakt mit dem unversehrten Festgestein, da der Magerhorizont nur
noch aus lockeren Mineralresten besteht. Die Hartrinde fällt ab; die
restlichen Komponenten im Magerhorizont rieseln herunter. Der Pro-
zess kann jetzt auf der exponierten Gesteinsoberfläche neu beginnen.
Auf basenreichen Silikatgesteinen können auch karbonatische
Hartrinden gebildet werden. Über den hydrolytischen Zersatz werden
Erdalkali-Hydroxide freigesetzt, die unter Oberflächenbedingungen