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CaSO 4 ) quillt bei Hydratation um bis zu 60 Vol-%: CaSO 4 + 2 H 2 O C
CaSO 4 · 2 H 2 O (= Gips). Auch Calciumcarbonat (CaCO 3 ) erzeugt Kris-
tallisationsdruck bei der Ausfällung.
Im Ergebnis entsteht feiner Schutt, Grus oder Sand. Beim Prozess
der Hydratation durch Regen, Nebel oder Tau können Drucke bis zu
einigen tausend Atmosphären in Spalten oder Poren entstehen. Der
Hydratation als zerstörerischer Prozess wird größere Effektivität zu-
geordnet als dem Kristallisationsdruck. Letzterer ist vor allem bedeut-
sam, wenn das Kristallwachstum durch Ausfällung aus übersättigten
Lösungen heraus geschieht, wobei die jeweilige Reaktionstemperatur
Einfluss auf die Druckwirkung hat. Unter wüstenhaften Bedingungen
geschieht die Kristallisation meist direkt in wasserloser Form, über-
springt den Hydratzustand und ist damit in seiner mechanischen Wir-
kung schwächer. Näheres zur Salzverwitterung siehe stv. Besler 1992,
Goudie1985.
Die o.a. Insolationsverwitterung bereitet durch Mikrorisse an den
Gesteinsoberflächen dem Eindringen von Salzlösungen den Weg. Des
Weiteren sind poröse, rissige oder feinklüftige Gesteine besonders an-
fällig für Salzeinwirkungen: Regen oder Tau-/Nebelnässe durchdringen
mit ihrer Salzlösung die Hohlräume. Bei langsamer Evaporation des
Wassers kristallisiert dann das Salz innerhalb des Mineralverbands aus,
teils im mikroskopisch kleinen Bereich. Stellt sich hoher Kapillarsog
ein, bilden sich die Druck erzeugenden Salzkristalle an oder in der
Nähe der Gesteinsoberfläche. Der Prozess der Salzverwitterung als
Ganzes führt zu meist feinkörniger Zersetzung und Abbröckelung
(Foto 24, Abb. 27). Vielfach ist dieser Vorgang an weißlichen oder hell-
grauen Farben bereits äußerlich an Gesteinen erkennbar. Ähnliche
Vorgänge laufen auch an Bauwerken in den feuchten Mittelbreiten
ab, wenn z. B. über Streusalz oder Emissonen vor allem in Städten
Säuren und Salze gebildet werden. In manchen Wüsten mit hohem
Salz- oder Carbonateintrag findet auch ein entsprechender subkutaner
Zersatz statt (Foto 24).
8.4 Wüstenlack, Hartrinden und Wabenverwitterung
In den (Halb-)Wüstengebieten bestimmen häufig warme rote, braune
oder ocker-gelbliche Farbtöne des dreiwertigen Eisens die Oberflä-
chen- und Bodenfarben. Hinzu kommt vor allem in den Vollwüsten
noch eine schwarze oder schwarzbraune Patina auf sehr harten
Fels-, Schutt- oder Gerölloberflächen, der sogenannte Wüstenlack
(Firnis; desert varnish ), bei dem aber mehrere Arten und Intensitäten
unterschieden werden können. Generell handelt es sich um einen
dünnen, maximal wenige Millimeter dicken Überzug aus Mangan-
oder Eisenverbindungen, der von Benetzungen durch Nebelnässe,
Tau oder gelegentliche Regenschauer herrührt. Das Wasser dringt
an Mikrorissen oder Feinporen ein und löst (per Hydrolyse) Metall-
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